From 083feab0f9542f4e6e01c51c1beb6878f2f70b2f Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: =?UTF-8?q?Andreas=20M=C3=BCller?= Date: Sun, 2 Jan 2022 12:35:36 +0100 Subject: new images --- buch/chapters/010-potenzen/polynome.tex | 61 +++++++++++++++++++++++++++++++++ 1 file changed, 61 insertions(+) (limited to 'buch/chapters/010-potenzen/polynome.tex') diff --git a/buch/chapters/010-potenzen/polynome.tex b/buch/chapters/010-potenzen/polynome.tex index 5821f97..b8ad03c 100644 --- a/buch/chapters/010-potenzen/polynome.tex +++ b/buch/chapters/010-potenzen/polynome.tex @@ -6,6 +6,67 @@ \section{Polynome \label{buch:potenzen:section:polynome}} \rhead{Polynome} +Die wohl einfachsten Funktionen, die sich mit den arithmetischen +Operationen konstruieren lassen, sind die Polynome. + +\begin{definition} +\index{Polynom}% +Ein {\em Polynome} vom Grad $n$ ist die Funktion +\[ +p(x) = a_nx^2n + a_{n-1}x^{n-1} + \dots + a_2x^2 + a_1x + a_0, +\] +wobei $a_n\ne 0$ sein muss. +Das Polynom heisst {\em normiert}, wenn $a_n=1$ ist. +\index{normiert}% +Die Menge aller Polynome mit Koeffizienten in der Menge $K$ wird mit +$K[x]$ bezeichnet. +\end{definition} + +Die Menge $K[x]$ ist heisst auch der {\em Polynomring}, weil $K[x]$ +mit der Addition, Subtraktion und Multiplikation von Polynomen ein +Ring mit $1$ ist. +Im Folgenden werden wir uns auf die Fälle $K=\mathbb{R}$ und $K=\mathbb{C}$ +beschränken. + +In Abschnitt~\ref{buch:integral:section:orthogonale-polynome} werden +Familien von Polynomen konstruiert werden, die sich durch eine +Orthogonalitätseigenschaft auszeichnen. +Diese Polynome lassen sich typischerweise auch als Lösungen von +Differentialgleichungen finden. +Ausserdem werden hypergeometrische Funktionen +\[ +\mathstrut_pF_q(a_1,\dots,a_p;b_1,\dots,b_q;z) +\], die in +Abschnitt~\ref{buch:rekursion:section:hypergeometrische-funktion} +definiert werden, zu Polynomen, wenn mindestens einer der +Parameter $a_k$ negativ ganzzahlig ist. +Polynome sind also bereits eine Vielfältige Quelle von speziellen +Funktionen. + +Viele spezielle Funktionen werden aber komplizierter sein und +sich nicht als einfache Polynome ausdrücken lassen. +Genau diese Unmöglichkeit rechtfertigt ja, neue Funktionen +zu definieren. +Es bleibt aber immer noch die Notwendigkeit, effiziente +Berechnungsverfahren für die speziellen Funktionen zu konstruieren. +Dank des folgenden Satzes kann dies immer mit Polynomen geschehen. + +\begin{satz}[Weierstrasse] +Eine auf einem kompakten Intervall $[a,b]$ stetige Funktion $f(x)$ +lässt sich durch eine Folge $p_n(x)$ von Polynomen gleichmässig +approximieren. +\end{satz} + +Der Satz sagt in dieser Form nichts darüber aus, wie die +Approximationspolynome konstruiert werden sollen. +Von Bernstein gibt es konstruktive Beweise dieses Satzes, +welche auch explizit eine Folge von Approximationspolynomen +konstruieren. +In der späteren Entwicklung werden wir für die meisten +speziellen Funktionen Potenzreihen entwickeln, deren Partialsummen +ebenfalls als Approximationen dienen können. +Weitere Möglichkeiten liefern Interpolationsmethoden der +numerischen Mathematik. \subsection{Faktorisierung und Nullstellen} % wird später gebraucht um bei der Definition der hypergeometrischen Reihe -- cgit v1.2.1