% % ellintegral.tex % % (c) 2021 Prof Dr Andreas Müller, OST Ostschweizer Fachhochschule % \section{Elliptische Integrale \label{buch:elliptisch:section:integral}} \rhead{Elliptisches Integral} Bei der Berechnung des Ellipsenbogens in Abschnitt~\ref{buch:geometrie:subsection:hyperbeln-und-ellipsen} sind wir auf ein Integral gestossen, welches sich nicht in geschlossener Form ausdrücken liess. Um solche Integrale in den Griff zu bekommen, ist es nötig, sie als neue spezielle Funktionen zu definieren. \subsection{Definition \label{buch:elliptisch:subsection:definition}} Ein {\em elliptisches Integral} ist ein Integral der Form \index{elliptishes Integral}% \index{Integral, elliptisch}% \begin{equation} \int R\left( x, \sqrt{p(x)}\right)\,dx \label{buch:elliptisch:def:allgemein} \end{equation} wobei $R(x,y)$ eine rationale Funktion von zwei Variablen ist und $p(x)$ ein Polynom dritten oder vierten Grades. Hätte $p(x)$ ein mehrfache Nullstelle $x_0$, müsste es durch $(x-x_0)^2$ teilbar sein, man könnte also einen Faktor $(x-x_0)$ aus der Wurzel im Integraneden von \eqref{buch:elliptisch:def:allgemein} ausklammern und damit das Integral in eine Form bringen, wo $p(x)$ höchstens zweiten Grades ist. Solche Integrale lassen sich meistens mit trigonometrischen Substitutionen berechnen. Wir verlangen daher, dass $p(x)$ keine mehrfachen Nullstellen hat. Man kann zeigen, dass sich elliptische Integrale in Summen von elementaren Funktionen und speziellen elliptischen Integralen der folgenden Form überführen lassen \cite[Abschnitt 164, p.~506]{buch:smirnov32}. \begin{definition} \label{buch:elliptisch:def:integrale123} Die elliptischen Integrale erster, zweiter und dritter Art sind die Integrale \[ \begin{aligned} \text{1.~Art:}&&& \int \frac{dx}{\sqrt{(1-x^2)(1-k^2x^2)}} \\ \text{2.~Art:}&&& \int \sqrt{\frac{1-k^2x^2}{1-x^2}}\,dx \\ \text{3.~Art:}&&& \int \frac{dx}{(1-nx^2)\sqrt{(1-x^2)(1-k^2x^2)}} \end{aligned} \] mit $0b$ kann behandelt werden, indem die $x$- und $y$-Koordinaten vertauscht werden. Die Parametrisierung \[ t\mapsto \begin{pmatrix}a\cos t\\ b\sin t\end{pmatrix} \] einer Ellipse führt auf das Integral \begin{align} U &= \int_0^{2\pi} \sqrt{a^2\sin^2t + b^2\cos^2 t}\,dt \notag \\ &= 4\int_0^{\frac{\pi}2} \sqrt{a^2\sin^2t + b^2(1-\sin^2 t)} \,dt \notag \\ &= 4b \int_0^{\frac{\pi}2} \sqrt{1-(b^2-a^2)/b^2\cdot \sin^2t}\,dt \label{buch:elliptisch:eqn:umfangellipse} \end{align} für den Umfang der Ellipse. Bei einem Kreis ist $a=b$ und der zweite Term unter der Wurzel fällt weg, der Umfang wird $4b\frac{\pi}2=2\pi b$. Die Differenz $e^2=b^2-a^2$ ist die {\em lineare Exzentrizität} der Ellipse, \index{lineare Exzentrizität}% der Quotient $e/b$ wird die {\em numerische Exzentrizität} der Ellipse genannt. Insbesondere ist $k = \varepsilon$. Das Integral~\eqref{buch:elliptisch:eqn:umfangellipse} erhält jetzt die Form \[ U = 4b\int_0^{\frac{\pi}2} \sqrt{1-k^2\sin^2t}\,dt \] und ist damit als elliptisches Integral zweiter Art erkannt. Für den Umfang der Ellipse finden wir damit die Formel \[ U = 4b E(k) = 4b E(\varepsilon). \] Das vollständige elliptische Integral zweiter Art $E(\varepsilon)$ liefert also genau den Umfang eines Viertels der Ellipse mit numerischer Exzentrizität $\varepsilon$ und kleiner Halbachse $1$. Für den extremen Wert $\varepsilon=0$ entsteht der Umfang einer Ellipse, also $E(0)=\frac{\pi}2$. Für $\varepsilon=1$ ist $a=0$, es entsteht eine Strecke mit Länge $E(1)=1$. \subsubsection{Komplementäre Integrale} XXX Komplementäre Integrale \\ \subsubsection{Ableitung} XXX Ableitung \\ XXX Stammfunktion \\ \subsection{Unvollständige elliptische Integrale} XXX Vollständige und Unvollständige Integrale \\ XXX Additionstheoreme \\ XXX Parameterkonventionen \\ XXX Wertebereich (Rechtecke) \\ \subsection{Potenzreihe} XXX Potenzreihen \\ XXX Als hypergeometrische Funktionen \\