% % eigenschaften.tex % % (c) 2022 Patrik Müller, Ostschweizer Fachhochschule % \section{Eigenschaften \label{laguerre:section:eigenschaften}} { \large \color{red} TODO: Evtl. nur Orthogonalität hier behandeln, da nur diese für die Gauss-Quadratur benötigt wird. } Die Laguerre-Polynome besitzen einige interessante Eigenschaften \rhead{Eigenschaften} \subsection{Orthogonalität \label{laguerre:subsection:orthogonal}} Im Abschnitt~\ref{laguerre:section:definition} haben wir behauptet, dass die Laguerre-Polynome orthogonale Polynome sind. Zu dieser Behauptung möchten wir nun einen Beweis liefern. Wenn wir die Laguerre\--Differentialgleichung in ein Sturm\--Liouville\--Problem umwandeln können, haben wir bewiesen, dass es sich bei den Laguerre\--Polynomen um orthogonale Polynome handelt (siehe Abschnitt~\ref{buch:integrale:subsection:sturm-liouville-problem}). Der Sturm-Liouville-Operator \begin{align} S = \frac{1}{w(x)} \left(-\frac{d}{dx}p(x) \frac{d}{dx} + q(x) \right). \label{laguerre:slop} \end{align} und der Laguerre-Operator \begin{align} \Lambda = x \frac{d}{dx^2} + (\nu + 1 -x) \frac{d}{dx} \end{align} sind einander gleichzusetzen. Aus der Beziehung \begin{align} S & = \Lambda \nonumber \\ \frac{1}{w(x)} \left(-\frac{d}{dx}p(x) \frac{d}{dx} + q(x) \right) & = x \frac{d^2}{dx^2} + (\nu + 1 - x) \frac{d}{dx} \label{laguerre:sl-lag} \end{align} lässt sich sofort erkennen, dass $q(x) = 0$. Ausserdem ist ersichtlich, dass $p(x)$ die Differentialgleichung \begin{align*} x \frac{dp}{dx} = -(\nu + 1 - x) p, \end{align*} erfüllen muss. Durch Separation erhalten wir dann \begin{align*} \int \frac{dp}{p} & = -\int \frac{\nu + 1 - x}{x} \, dx \\ \log p & = -\log \nu + 1 - x + C \\ p(x) & = -C x^{\nu + 1} e^{-x} \end{align*} Eingefügt in Gleichung~\eqref{laguerre:sl-lag} erhalten wir \begin{align*} \frac{C}{w(x)} \left( x^{\nu+1} e^{-x} \frac{d^2}{dx^2} + (\nu + 1 - x) x^{\nu} e^{-x} \frac{d}{dx} \right) = x \frac{d^2}{dx^2} + (\nu + 1 - x) \frac{d}{dx}. \end{align*} Mittels Koeffizientenvergleich kann nun abgelesen werden, dass $w(x) = x^\nu e^{-x}$ und $C=1$ mit $\nu > -1$. Die Gewichtsfunktion $w(x)$ wächst für $x\rightarrow-\infty$ sehr schnell an, deshalb ist die Laguerre-Gewichtsfunktion nur geeignet für den Definitionsbereich $(0, \infty)$. Bleibt nur noch sicherzustellen, dass die Randbedingungen, \begin{align} k_0 y(0) + h_0 p(0)y'(0) & = 0 \label{laguerre:sllag_randa} \\ k_\infty y(\infty) + h_\infty p(\infty) y'(\infty) & = 0 \label{laguerre:sllag_randb} \end{align} mit $|k_i|^2 + |h_i|^2 \neq 0,\,\forall i \in \{0, \infty\}$, erfüllt sind. Am linken Rand (Gleichung~\eqref{laguerre:sllag_randa}) kann $y(0) = 1$, $k_0 = 0$ und $h_0 = 1$ verwendet werden, was auch die Laguerre-Polynome ergeben haben. Für den rechten Rand ist die Bedingung (Gleichung~\eqref{laguerre:sllag_randb}) \begin{align*} \lim_{x \rightarrow \infty} p(x) y'(x) & = \lim_{x \rightarrow \infty} -x^{\nu + 1} e^{-x} y'(x) = 0 \end{align*} für beliebige Polynomlösungen erfüllt für $k_\infty=0$ und $h_\infty=1$. Damit können wir schlussfolgern, dass die Laguerre-Polynome orthogonal bezüglich des Skalarproduktes auf dem Intervall $(0, \infty)$ mit der Laguerre\--Gewichtsfunktion $w(x)=x^\nu e^{-x}$ sind. \subsection{Rodrigues-Formel} \subsection{Drei-Terme Rekursion} \subsection{Beziehung mit der Hypergeometrischen Funktion}