% % eigenschaften.tex -- Eigenschaften der Lösungen % Author: Erik Löffler % % (c) 2020 Prof Dr Andreas Müller, Hochschule Rapperswil % % TODO: % state goal % use only what is necessary % make sure it is easy enough to understand (sentences as shot as possible) % -> Eigenvalue problem with matrices only % -> prepare reader for following examples % % order: % 1. Eigenvalue problems with matrices % 2. Sturm-Liouville is an Eigenvalue problem % 3. Sturm-Liouville operator (self-adjacent) % 4. Spectral theorem (brief) % 5. Base of orthonormal functions \section{Eigenschaften von Lösungen \label{sturmliouville:sec:solution-properties}} \rhead{Eigenschaften von Lösungen} Im weiteren werden nun die Eigenschaften der Lösung eines Sturm-Liouville-Problems diskutiert. Im wesentlichen wird darauf eingegangen, wie die Orthogonalität der Lösungen zustande kommt, damit diese später in den Beispielen verwendet werden kann. Dazu wird zunächst das Eigenwertproblem für Matrizen wiederholt und angeschaut unter welchen Voraussetzungen die Lösungen dieses Problems orthogonal sind. Dann wird gezeigt, dass das Sturm-Liouville-Problem auch ein Eigenwertproblem dieser Art ist und es wird auf au die Orthogonalität der Lösungsfunktionen geschlossen. \subsection{Eigenwertprobleme mit symmetrischen Matrizen \label{sturmliouville:sec:eigenvalue-problem-matrix}} % TODO: intro Angenomen es sei eine reelle, symmetrische $n \times n$-Matrix $A$ gegeben. Dass $A$ symmetrisch ist, bedeutet, dass \[ \langle Av, w \rangle = \langle v, Aw \rangle \qquad v, w \in \mathbb{R}^n \] erfüllt ist. Für reelle, symmetrische Matrizen zeigt dies auch direkt, dass die Matrix selbstadjungiert ist. Das ist wichtig, da der Spektralsatz~\cite{sturmliouville:spektralsatz-wiki} für selbstadjungierte Matrizen formuliert ist. Dieser sagt nun aus, dass die Matrix $A$ diagonalisierbar ist. In anderen Worten bilden die Eigenvektoren $v_i \in \mathbb{R}^n$ des Eigenwertproblems \[ A v_i = \lambda_i v_i \qquad \lambda_i \in \mathbb{R} \] eine Orthogonalbasis. \subsection{Das Sturm-Liouville-Problem als Eigenwertproblem} In Kapitel~\ref{buch:integrale:subsection:sturm-liouville-problem} wurde bereits der Operator \[ L = \frac{1}{w(x)}\left( -\frac{d}{dx}p(x) \frac{d}{dx} + q(x)\right) \] eingeführt. Dieser wird nun verwendet um die Differenzialgleichung \[ (p(x)y'(x))' + q(x)y(x) = \lambda w(x) y(x) \] in das Eigenwertproblem \begin{equation} \label{sturmliouville:eq:eigenvalue-problem} L y = \lambda y. \end{equation} umzuschreiben. \subsection{Orthogonalität der Lösungsfunktionen} Nun wird das Eigenwertproblem~\eqref{sturmliouville:eq:eigenvalue-problem} näher angeschaut. Um auf die Orthogonalität der Lösungsfunktion zu schliessen, wird dafür der Operator $L$ genauer betrachtet. Analog zur Matrix $A$ aus Abschnitt~\ref{sturmliouville:sec:eigenvalue-problem-matrix} kann auch für $L$ gezeigt werden, dass dieser Operator selbstadjungiert ist, also dass \[ \langle L v, w\rangle = \langle v, L w\rangle \] gilt. Wie in Kapitel~\ref{buch:integrale:subsection:sturm-liouville-problem} bereits gezeigt, ist dies durch die Randbedingungen~\eqref{sturmliouville:eq:randbedingungen} des Sturm-Liouville-Problems sicher gestellt. Um nun über den Spektralsatz~\cite{sturmliouville:spektralsatz-wiki} auf die Orthogonalität der Lösungsfunktion $y$ zu schliessen, muss der Operator $L$ ein sogenannter ''kompakter Operator'' sein. Bei einem regulären Sturm-Liouville-Problem ist diese Eigenschaft für $L$ gegeben und wird im Weiteren nicht näher diskutiert. Es kann nun also dank dem Spektralsatz darauf geschlossen werden, dass die Lösungsfunktion $y$ eines regulären Sturm-Liouville-Problems eine Linearkombination aus orthogonalen Basisfunktionen sein muss.