1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
240
241
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
260
261
262
263
264
265
266
267
268
269
270
271
272
273
274
275
276
277
278
279
280
281
282
283
284
285
286
287
288
289
290
291
292
293
294
295
296
297
298
299
300
301
302
303
304
305
306
307
308
309
310
311
312
313
314
315
316
317
318
319
320
321
322
323
324
325
326
327
328
329
330
331
332
333
334
335
336
337
338
339
340
341
342
343
344
345
346
347
348
349
350
351
352
353
354
355
356
357
358
359
360
361
362
363
364
365
366
367
368
369
370
371
372
373
374
375
376
377
378
379
380
381
382
383
384
385
386
387
388
389
390
391
392
393
394
395
396
397
398
399
400
401
402
403
404
405
406
407
408
409
410
411
412
413
414
415
416
417
418
419
420
421
422
423
424
425
426
427
428
429
430
431
432
433
434
435
436
437
438
439
440
441
442
443
444
445
446
447
448
449
450
451
452
453
454
455
456
457
458
459
460
461
462
463
464
465
466
467
468
469
470
471
472
473
474
475
476
477
478
479
480
481
482
483
484
485
486
487
488
489
490
491
492
493
494
495
496
497
498
499
500
501
502
503
504
505
506
507
508
509
510
511
512
513
514
515
516
517
518
519
520
521
522
523
524
525
526
527
528
529
530
531
532
533
534
535
536
537
538
539
540
541
542
543
544
545
546
547
548
549
550
551
552
553
554
555
556
557
558
559
560
561
562
563
564
565
566
567
568
569
570
571
572
573
574
575
576
577
578
579
580
581
582
583
584
585
586
587
588
589
590
591
592
593
594
595
596
597
598
599
600
601
602
603
604
605
606
607
608
609
610
611
612
613
614
615
616
617
618
619
620
621
622
623
624
625
626
627
628
629
630
631
632
633
634
635
636
637
638
639
640
641
642
643
644
645
646
647
648
649
650
651
652
653
654
655
656
657
658
659
660
661
662
663
664
665
666
667
668
669
670
671
672
673
674
675
676
677
678
679
680
681
682
683
684
685
686
687
688
689
690
691
692
693
694
695
696
697
698
699
700
701
702
703
704
705
706
707
708
709
710
711
712
713
714
715
716
717
718
719
720
721
722
723
724
725
726
727
728
729
730
731
732
733
734
735
736
737
738
739
740
741
742
743
744
745
746
747
748
749
750
751
752
753
754
755
756
757
758
759
760
761
762
763
764
765
766
767
768
769
770
771
772
773
774
775
776
777
778
779
780
781
782
783
784
785
786
787
788
789
790
791
792
793
794
795
796
797
798
799
800
801
802
803
804
805
806
807
808
809
810
811
812
813
814
815
816
817
818
819
820
821
822
823
824
825
826
827
|
%
% gamma.tex -- Abschnitt über die Gamma-funktion
%
% (c) 2021 Prof Dr Andreas Müller, OST Ostschweizer Fachhochschule
%
\section{Die Gamma-Funktion
\label{buch:rekursion:section:gamma}}
\rhead{Gamma-Funktion}
Die Fakultät $x!$ kann rekursiv durch
\[
x! = x\cdot (x-1)! \qquad\text{und}\qquad 0!=1
\]
für alle natürlichen Zahlen $x\in\mathbb{N}$ definiert werden.
Äquivalent damit ist eine Funktion
\begin{equation}
\Gamma(x+1) = x\Gamma(x)
\qquad\text{und}\qquad
\Gamma(1)=1.
\label{buch:rekursion:eqn:gammadef}
\end{equation}
Kann man eine reelle oder komplexe Funktion finden, die die
Funktionalgleichung~\eqref{buch:rekursion:eqn:gammadef}
erfüllt und damit die Fakultät auf beliebige Argumente ausdehnt?
\subsection{Produktformel}
Die Fakultät $n!$ ist ein Produkt von $n$ Faktoren, es ist daher
natürlich zu versuchen, auch $x!$ als ein Produkt zu schreiben.
Allerdings kann es nicht möglich sein, dies mit einer endlichen
Anzahl von Faktoren zu machen, denn wenn $x$ grösser wird, muss auch
die Zahl der Faktoren grösser werden.
Mit jedem zusätzlichen Faktor ist ein Sprung der Werte zu erwarten.
Wir erwarten daher entweder ein unendliches Produkt oder einen
Ausdreck, bei dem die ``Anzahl'' $x$ der Faktoren im Exponenten
steht.
In diesem Abschnitt soll zunächst eine solcher Ausdruck gefunden
werden.
Dieser ist jedoch für die numerische Berechnung absolut ungeeignet,
so dass er später in ein unendliches Produkt umgeformt werden muss.
\subsubsection{Fakultät als Bruch}
Euler hat das Problem, die Fakultät auf beliebige reelle oder komplexe
Zahlen auszudehnen, wie folgt angepackt.
Zunächst hat er bemerkt, dass für ganzzahlige $x$ und natürliche $n$
\begin{align}
x!
&=
1\cdot 2\cdot 3\cdot\ldots\cdot x
\notag
\\
&=
\frac{
1\cdot 2\cdot 3\cdot\ldots\cdot x\cdot (x+1) (x+2)\cdots(x+n)
}{
(x+1)(x+2)\cdots(x+n)
}
\notag
\\
&=
\frac{
1\cdot 2\cdot\ldots\cdot n\cdot(n+1)\cdot(n+2)\cdots(n+x)
}{
(x+1)(x+2)\cdots(x+n)
}
\notag
\\
&=
\frac{n! \cdot (n+1)(n+1)\cdots(n+x)}{(x+1)(x+2)\cdots(x+n)}
\label{buch:rekursion:gamma:eqn:fakultaet}
\end{align}
gilt.
Der Plan ist, dies so umzuformen, dass man für $x$ eine beliebige
komplexe Zahl einsetzen kann.
\subsubsection{Pochhammer-Symbol}
Die spezielle Form des Nenners und des zweiten Faktors im Zähler
von \eqref{buch:rekursion:gamma:eqn:fakultaet}
rechtfertigt die folgende Definition.
\begin{definition}[Pochhammer]
Für $a\in\mathbb{C}$ und $n\in\mathbb{N}$ heisst das Produkt
\[
(a)_n = a\cdot(a+1)\cdot(a+2)\cdots(a+n-1)
\]
das Pochhammer-Symbol oder die verschobene Fakultät.
\index{Pochhammer-Symbol}
\end{definition}
Die verschobene Fakultät $(a)_n$ hat also genau $n$ Faktoren, deren
erster $1$ ist.
Die gewöhnliche Fakultät hat $n$ Faktoren, deren erster $1$ ist, also
ist $n! = (1)_n$.
Der Ausdruck \eqref{buch:rekursion:gamma:eqn:fakultaet}
für $x!$ wird unter Verwendung des Pochhammer-Symbols zu
\begin{equation}
x! = \frac{n! (n+1)_x}{(x+1)_n}.
\label{buch:rekursion:gamma:eqn:produkt2}
\end{equation}
Leider ist dieser Ausdruck ebenfalls nicht auf beliebige $x$
verallgemeinerungsfähig, denn $(n)_x$ ist nur natürliche $x$ definiert.
Der Faktor $(n+1)_x$ enthält $x$ Faktoren beginnend bei $n$.
Für grosses $n$ sind diese Faktoren nahe beeinander, man sollte also
$(n+1)_x$ durch $n^x$ approximieren können.
Wir erweitern daher \eqref{buch:rekursion:gamma:eqn:produkt2} mit $n^x$
und erhalten
\begin{equation}
x!
=
\frac{n!\,n^x}{(x+1)_n}\cdot
\frac{(n+1)_x}{n^x}.
\label{buch:rekursion:gamma:eqn:produkt3}
\end{equation}
Der erste Faktor in diesem Ausdruck enthält jetzt nur noch Dinge,
die für beliebige $x\in\mathbb{C}$ definiert sind.
\subsubsection{Grenzwertdefinition}
Der zweite Bruch in \eqref{buch:rekursion:gamma:eqn:produkt3}
besteht aus Termen, die zwar nur für natürliches $x$ definiert sind,
wir vermuten aber, dass er für grosses $n$ gegen $1$ konvergiert.
Tatsächlich gilt
\[
\lim_{n\to\infty}
\frac{(n+1)_x}{n^x}
=
\lim_{n\to\infty}
\underbrace{\frac{n+1}{n}}_{\displaystyle\to 1}
\cdot
\underbrace{\frac{n+2}{n}}_{\displaystyle\to 1}
\cdot\ldots\cdot
\underbrace{\frac{n+x}{n}}_{\displaystyle\to 1}
=
1,
\]
da $(n+x)/n=1+x/n\to 1$ für grosses $n$.
Dies würde die folgende Definition rechtfertigen.
\begin{definition}
\label{buch:rekursion:gamma:def:definition}
Die Gamma-Funktion $\Gamma(x)$ einer Zahl
$x\in\mathbb{C}\setminus\{0,-1,-2,-3,\dots\}$ ist der Grenzwert
\[
\Gamma(x) = \lim_{n\to\infty} \frac{n!\,n^{x-1}}{(x)_n}.
\]
\end{definition}
\subsubsection{Rekursionsgleichung für $\Gamma(x)$}
Es ist aus der Herleitung klar, dass $\Gamma(n)=(n-1)!$ sein muss.
Wir sollten dies aber auch direkt aus der
Definition~\ref{buch:rekursion:gamma:def:definition} ableiten
können.
Dazu müssen wir nur überprüfen, ob $\Gamma(1)=0!=1$ ist und ob
die Rekursionsformel $\Gamma(n)=n\Gamma(n-1)$ gilt.
Den Wert $\Gamma(1)$ kann man direkt berechnen:
\[
\Gamma(1)
=
\lim_{n\to\infty} \frac{n!}{(1)_n}
=
\lim_{n\to\infty} \frac{n!}{n!}
=
1
\]
wegen $(1)_n=n!$.
Für die Rekursionsformel muss man den Grenzwert für $x$ und $x+1$
miteinander vergleichen.
Aus dem Term $(x+1)_n$ im Nenner muss man einen Term $(x)_n$ machen,
dies ist möglich, indem man mit $x$ erweitert:
\begin{align*}
\Gamma(x+1)
&=
\lim_{n\to\infty}\frac{n!\,n^x}{(x+1)_n}
=
x\lim_{n\to\infty}\frac{n!\,n^x}{x(x+1)_n}
=
x\lim_{n\to\infty}\frac{n!\,n^x}{(x)_{n+1}}.
\intertext{Wir müssen jetzt nur noch zeigen, dass der Grenzwert
auf der rechten Seite gegen $\Gamma(x)$ konvergiert,
in dessen Definition aber die Potenz $n^{x-1}$ vorkommt.
Wir müssen also einen Faktor $n$ los werden und gleichzeitig
aus $n$ überall $n+1$ machen, damit der Nenner wieder passt.
Dabei wird}
\Gamma(x+1)
&=
x\lim_{n\to\infty}
\frac{(n+1)!n^{x-1}}{(x)_{n+1}}
\cdot
\underbrace{\frac{n}{n+1}}_{\displaystyle\to 1}
\\
&=
x\lim_{n\to\infty}
\underbrace{\frac{(n+1)!(n+1)^{x-1}}{(x)_{n+1}}}_{\displaystyle\to\Gamma(x)}
\cdot
\frac{n^{x-1}}{(n+1)^{x-1}}
\\
&=
\Gamma(x)
\lim_{n\to\infty} \biggl(\frac{n}{n+1}\biggr)^{x-1}
=
\Gamma(x),
\end{align*}
Weil $n/(n+1)\to 1$ ist und die Funktion $z\mapsto z^{x-1}$ für alle
nach der Definition zulässigen Werte von $x$ eine stetige Funktion ist.
\subsubsection{Numerische Unzulänglichkeiten der Grenzwertdefinition}
Die Grenzwertdefinition~\ref{buch:rekursion:gamma:def:definition}
ist zwar zweifellos richtig, kann aber nicht für die numerische
Berechnung der Gamma-Funktion verwendet werden.
Die Existenz des Grenzwertes verwendet, dass $x\ll n$ sein muss,
damit $(n+x)/n$ gegenüber $1$ vernachlässigt werden kann.
Die Grenzwertdefinition beginnt also erst, vernünftige Approximationen
von $\Gamma(x)$ zu geben, wenn $n$ viel grösser also $x$ ist.
Andererseits wächst $n!$ sehr schnell an, schon für $n=171$ ist
das Resultat grösser als was der \texttt{double}-Datentyp fassen kann.
Dies ist aber viel zu kleine, um gute Approximationen auch für kleine
Werte von $x$ zu geben.
So findet man zum Beispiel für $x=\frac12$ und $n=170$ mit Octave
\[
\frac{n!\,n^{x-1}}{(x)_n}
=
\frac{170!}{\sqrt{170}\cdot \frac12\cdot\frac32\cdot\ldots\cdot\frac{339}{2}}
=
\frac{7.2574\cdot10^{307}}{13.308\cdot 3.1381\cdot10^{305}}
=
1.7738.
\]
Andererseits werden wir später sehen, dass
\[
\Gamma({\textstyle\frac12})
=
\sqrt{\pi}
=
1.772453850905516
\]
ist.
Die Approximation mit Hilfe der Grenzwertdefinition kann also
grundsätzlich nicht mehr als zwei korrekte Nachkommastellen liefern.
\subsubsection{Produktformel}
Ein möglicher Ausweg aus den numerischen Schwierigkeiten mit der
Grenzwertdefinition ist, den schnell wachsenden Faktor $n!$
in den Zähler zu bringen, so dass er der Konvergenz etwas nachhilft.
Wir berechnen daher den Kehrwert $1/\Gamma(x)$.
\begin{satz}
\label{buch:rekursion:gamma:satz:produktformel}
Der Kehrwert der Gamma-Funktion kann geschrieben werden als
\begin{equation}
\frac{1}{\Gamma(x)}
=
xe^{\gamma x}
\prod_{k=1}^\infty
\biggl(1+\frac{x}k\biggr)\,e^{-\frac{x}{k}},
\label{buch:rekursion:gamma:eqn:produktformel}
\end{equation}
wobei $\gamma$ die Euler-Mascheronische Konstante
\[
\gamma
=
\lim_{n\to\infty}
\biggl(\sum_{k=1}^n\frac{1}{k}-\log n\biggr)
\]
ist.
\end{satz}
\begin{proof}[Beweis]
Es sind zwei Dinge nachzuprüfen.
Zunächst muss nachgewiesen werden, dass das unendliche Produkt
überhaupt konvergiert.
Wenn das gesichert ist, muss noch gezeigt werden, dass der Grenzwert
tatsächlich $1/\Gamma(x)$ ist.
Für die Konvergenz beachtet man, dass die Faktoren des Produkts
die Form
\begin{align*}
\biggl(1+\frac{x}n\biggr)e^{-\frac{x}{n}}
&=
\biggl(1+\frac{x}n\biggr)
\biggl(1-\frac{x}{n}+\frac{x^2}{2n^2}-\frac{x^3}{3!n^3}+\dots\biggr)
\\
&=
1-\frac{x^2}{n^2} +
\biggl(1+\frac{x}n\biggr)
\biggl(\frac{x^2}{2n^2}-\dots\biggr)
\\
&=
1-\frac{x^2}{n^2} + \frac{x^2}{2n^2} + O\bigl((\textstyle\frac{x}{n})^2\bigr)
\\
&=
1-\frac{x^2}{2n^2} + O\bigl((\textstyle\frac{x}{n})^3\bigr)
\end{align*}
haben.
Da die Reihe
\[
\sum_{n=1}^\infty \frac{x^2}{n^2}
\]
konvergent ist, konvergiert auch das Produkt.
% XXX wir brauchen irgendwo das Konvergenzkriterium für ein Produkt
Um die Übereinstimmung der Produktformel mit $1/\Gamma(x)$ zu zeigen,
berechnen wir
\begin{align*}
\frac{1}{\Gamma(x)}
&=
\lim_{n\to\infty}
\frac{(x)_n}{n!\,n^{x-1}}
=
\lim_{n\to\infty}
\frac{x(x+1)(x+2)\cdots(x+n-1)}{1\cdot 2\cdot3\cdots (n-1)\cdot n\cdot n^{x-1}}
\\
&=
x
\lim_{n\to\infty}
\frac{x+1}{1}
\cdot
\frac{x+2}{2}
\cdots
\frac{x+n-1}{n-1}
\cdot
n^{-x}
\\
&=
x
\lim_{n\to\infty}
\biggl(1+\frac{x}{1}\biggr)
\cdot
\biggl(1+\frac{x}{2}\biggr)
\cdots
\biggl(1+\frac{x}{n-1}\biggr)
\cdot
e^{-x\log n}
\\
&=
x
\prod_{k=1}^{n-1}
\biggl(1+\frac{x}{k}\biggr)
e^{-\frac{x}{k}}
e^{\frac{x}{k}}
e^{-x\log n}
\\
&=
x
\biggl(
\lim_{n\to\infty}
\prod_{k=1}^{n-1}
\biggl(1+\frac{x}{k}\biggr)
e^{-\frac{x}{k}}
\biggr)
\cdot
\biggl(
\lim_{n\to\infty}
e^{x\bigl(\sum_{k=1}^{n-1}\frac{1}{k} - \log n\bigr)}
\biggr)
\end{align*}
Der Klammerausdruck im Exponent des letzten Faktors auf der rechten Seite
konvergiert nach Definition der Euler-Mascheronischen Konstanten gegen
$\gamma$, somit folgt
\[
\frac{1}{\Gamma(x)}
=
xe^{\gamma x}\prod_{k=1}^\infty \biggl(1+\frac{x}{k}\biggr)e^{-\frac{x}{k}},
\]
wie behauptet.
Damit ist Satz~\ref{buch:rekursion:gamma:satz:produktformel}
vollständig bewiesen.
\end{proof}
\begin{table}
\centering
\begin{tabular}{|>{$}c<{$}|>{$}c<{$}|>{$}c<{$}|}
\hline
k & \Gamma(\frac12,n) & \Gamma(\frac12) - \Gamma(\frac12,n) \\
\hline
1 & 1.\underline{7}518166478 & -0.0206372031 \\
2 & 1.\underline{77}02543372 & -0.0021995137 \\
3 & 1.\underline{772}2324556 & -0.0002213953 \\
4 & 1.\underline{7724}316968 & -0.0000221541 \\
5 & 1.\underline{77245}16354 & -0.0000022156 \\
6 & 1.\underline{772453}6293 & -0.0000002216 \\
\hline
\end{tabular}
\caption{Werte $\Gamma(\frac12,n)$ von $\Gamma(\frac12)$ berechnet mit
$n=10^k$ Faktoren der
Produktformel~\eqref{buch:rekursion:gamma:eqn:produktformel}
und der zugehörige Fehler.
Die korrekten Nachkommastellen sind unterstrichen.
\label{buch:rekursion:gamma:gammatabelle}}
\end{table}
Um zu zeigen, dass die Produktform tatsächlich besser geeignet ist,
sind in der Tabelle~\ref{buch:rekursion:gamma:gammatabelle}
die Resultate der numerischen Rechnung bis $n=1000000$ zusammengestellt.
Die Produktformel kann gute Werte von $\Gamma(x)$ auch für derart grosse
Werte von $n$ problemlos berechnen.
Der Fehler der numersichen Approximation ist von der Grössenordnung
$O(1/n)$ wie das auf Grund des verwendeten Konvergenzkriteriums
zu erwarten war.
Die Anzahl zu berücksichtigender Terme wächst daher exponentiall
mit der Anzahl gewünschter Stellen an, was für praktische Zwecke
zu langsam ist.
Für die numersiche Berechnung der Gamma-Funktion ist die Produktformel
daher im Allgemeinen nicht geeignet.
%
% Integralformel für die Gamma-Funktion
%
\subsection{Integralformel für die Gamma-Funktion}
Euler hat die folgende Integraldefinition der Gamma-Funktion gegeben.
\begin{definition}
\label{buch:rekursion:def:gamma}
Die Gamma-Funktion ist die Funktion
\[
\Gamma
\colon
\{z\in\mathbb{C} \mid \operatorname{Re}z>0\}
\to \mathbb{C}
:
z
\mapsto
\Gamma(z) = \int_0^\infty t^{z-1}e^{-t}\,dt
\]
\end{definition}
Man beachte, dass das Integral für $x=0$ nicht definiert ist, eine
Potenzreihenentwicklung um einen Punkt $x_0$ auf der positiven reellen
Achse kann also höchstens den Konvergenzradius $\varrho=|x_0|$ haben.
\begin{figure}
\centering
\includegraphics{chapters/040-rekursion/images/gammaplot.pdf}
\caption{Graph der Gamma-Funktion $z\mapsto\Gamma(z)$ und der alternativen
Funktion $\Gamma(z)+\sin(\pi z)$, die für ganzzahlige Argumente ebenfalls
die Werte der Fakultät annimmt.
\label{buch:rekursion:fig:gamma}}
\end{figure}
\subsubsection{Alternative Lösungen}
Die Funktion $\Gamma(z)$ ist nicht die einzige Funktion, die natürlichen
Zahlen die Werte $\Gamma(n+1) = n!$ der Fakultät annimmt.
Indem man eine beliebige Funktion $f(z)$ addiert, die auf alle
natürlichen Zahlen verschwindet, also $f(n)=0$ für $n\in\mathbb{N}$,
erhält man eine weitere Funktion, die auf natürlichen Zahlen
die Werte der Fakultät annimmt.
Ein Beispiel einer solchen Funktion ist
\begin{equation}
z\mapsto f(z)=\Gamma(z) + \sin \pi z,
\label{buch:rekursion:eqn:gammaalternative}
\end{equation}
die Funktion $f(z)=\sin\pi z$ verschwindet sogar auf allen ganzen
Zahlen.
In Abbildung~\ref{buch:rekursion:fig:gamma} ist die Gamma-Funktion
in rot geplotet, die Funktion~\eqref{buch:rekursion:eqn:gammaalternative}
in grün.
Die Punkte $(n,(n-1)!)$ sind in blau bezeichnet, sie sind beiden Graphen
gemeinsam.
\subsubsection{Pol erster Ordnung bei $z=0$}
Wir haben zu prüfen, dass sowohl der Wert $\Gamma(1)$ korrekt ist als
auch die Rekursionsformel~\eqref{buch:rekursion:eqn:gammadef} gilt.
Der Wert für $z=1$ ist
\begin{align*}
\Gamma(1)
&=
\int_0^\infty t^{1-1}e^{-t}\,dt
=
\left[ -e^{-t} \right]_0^\infty
=
1.
\end{align*}
Für die Rekursionsformel kann mit Hilfe von partieller Integration
bekommen:
\begin{align*}
\Gamma(z+1)
&=
\int_0^\infty t^{z+1-1}e^{-t}\,dt
=
\biggl[-t^{z}e^{-t}\biggr]_0^\infty
+
\int_0^\infty z t^{z-1}e^{-t}\,dt
\\
&=
z
\int_0^\infty
t^{z-1}e^{-t}\,dt
=
z \Gamma(z).
\end{align*}
Für $0<z<\varepsilon$ für eine $\varepsilon >0$ folgt aus der
Funktionalgleichung
\[
\Gamma(z) = \frac{\Gamma(1+z)}{z}.
\]
Da $\Gamma(1)=1$ ist und $\Gamma$ eine in einer
Umgebung von $1$ stetige Funktion ist, kann sie in der Form
\(
\Gamma(1+z)=\Gamma(1) + zf(z)
\)
schreiben, wobei $f(z)$ eine differenzierbare Funktion ist mit
$f'(1)=\Gamma'(1)$.
Daraus ergibt sich für $\Gamma(z)$ der Ausdruck
\[
\Gamma(z) = \frac{\Gamma(1)}{z} + f(z) = \frac{1}{z} + f(z).
\]
Die Gamma-Funktion hat daher and er Stelle $z=0$ einen Pol erster Ordnung.
\subsubsection{Ausdehnung auf $\operatorname{Re}z<0$}
Die Integralformel konvergiert nicht für $\operatorname{Re}z\le 0$.
Durch analytische Fortsetzung, wie sie im
Abschnitt~\ref{buch:funktionentheorie:section:fortsetzung}
beschrieben wird, kann die Funktion auf ganz $\mathbb{C}$ ausgedehnt
werden, mit Ausnahme einzelner Pole.
Die Funktionalgleichung gilt natürlich für alle $z\in\mathbb{C}$,
für die $\Gamma(z)$ definiert ist.
In einer Umgebung von $z=-n$ gilt
\[
\Gamma(z)
=
\frac{\Gamma(z+1)}{z}
=
\frac{\Gamma(z+2)}{z(z+1)}
=
\frac{\Gamma(z+3)}{z(z+1)(z+2)}
=
\dots
=
\frac{\Gamma(z+n)}{z(z+1)(z+2)\cdots(z+n-1)}
\]
Keiner der Faktoren im Nenner verschwindet in der Nähe von $z=-n$, der
Zähler hat aber einen Pol erster Ordnung an dieser Stelle.
Daher hat auch der Quotient einen Pol erster Ordnung.
Abbildung~\ref{buch:rekursion:fig:gamma} zeigt die Pole bei den
nicht negativen ganzen Zahlen.
\subsubsection{Numerische Berechnung}
\begin{table}
\centering
\begin{tabular}{|>{$}c<{$}|>{$}c<{$}>{$}c<{$}|}
\hline
k & y(10^k) & y(10^k) - \Gamma(\frac{5}{2}) \\
\hline
1 & 0.0000000000 & -0.9027452930 \\
2 & 0.3319129461 & -0.5708323468 \\
3 & 0.\underline{902}5209490 & -0.0002243440 \\
4 & 0.\underline{902745}1207 & -0.0000001723 \\
5 & 0.\underline{902745}0962 & -0.0000001968 \\
6 & 0.\underline{902745}0962 & -0.0000001968 \\
\hline
\end{tabular}
\caption{Resultate der Berechnung von $\Gamma(\frac{5}{2})$ mit Hilfe
der Differentialgleichung \eqref{buch:rekursion:gamma:eqn:gammadgl}.
Die korrekten Stellen sind unterstrichen.
Es sind immerhin sechs korrekte Stellen gefunden, wobei nur 337
Auswertungen des Integranden notwendig waren.
\label{buch:rekursion:gamma:table:gammaintegral}}
\end{table}
Im Prinzip könnte die Integraldefinition der numerischen Berechnung
entgegenkommen.
Um diese Hypothese zu prüfen, berechnen wir das Integral für
$z=\frac52$ mit Hilfe der äquivalenten Differentialgleichungen
\begin{equation}
\dot{y}(t) = t^{z-1}e^{-t}
\qquad\text{mit Anfangsbedingung $y(0)=0$}.
\label{buch:rekursion:gamma:eqn:gammadgl}
\end{equation}
Der gesuchte Wert ist der Grenzwert $\lim_{t\to\infty} y(t)$.
In der Tabelle~\ref{buch:rekursion:gamma:table:gammaintegral}
sind die Werte von $y(10^k)$ sowie die Differenzen
$y(10^k) - \Gamma(\frac{5}{2})$ zusammengefasst.
Die Genauigkeit erreicht sechs korrekte Nachkommastellen mit nur
337 Auswertungen des Integranden.
%
% Spiegelformel
%
\subsection{Die Spiegelungsformel}
%
% Beta-Integrale
%
\subsection{Die Beta-Funktion}
\begin{definition}
Das Beta-Integral ist das Integral
\[
B(x,y)
=
\int_0^1 t^{x-1} (1-t)^{y-1}\,dt
\]
für $\operatorname{Re}x>0$, $\operatorname{Re}y>0$.
\end{definition}
Aus der Definition kann man sofort ablesen, dass $B(x,y)=B(y,x)$.
Für $y=1$ folgt ausserdem
\[
B(x,1) = \int_0^1 t^{x-1}\,dt = \biggl[ \frac{t^x}{x}\biggr]_0^1 = \frac{1}{x}.
\]
Speziell gilt $B(1,1)=1$.
\subsubsection{Rekursionsformeln für das Beta-Integral}
Aus der Definition folgt direkt
\begin{align*}
B(x,y+1)
&=
\int_0^1 t^{x-1} (1-t)^{y+1-1}\,dt
=
\int_0^1 (1-t) t^{x-1} (1-t)^{y-1}\,dt
\\
&=
\int_0^1 t^{x-1} (1-t)^{y-1}\,dt
-
\int_0^1 t^{x} (1-t)^{y-1}\,dt
\\
&=
B(x,y) - B(x+1,y)
\end{align*}
oder
\begin{equation}
B(x+1,y) = B(x,y) - B(x,y+1).
\label{buch:rekursion:gamma:betarek1}
\end{equation}
%
%XXX Vergleich mit der Rekursionsformel für Binomialkoeffizienten
%
Durch partielle Integration kann man eine weitere Rekursionsformel finden.
Dazu berechnet man
\begin{align}
B(x,y+1)
&=
\int_0^1 t^{x-1}(1-t)^{y}\,dt
\notag
\\
&=
\biggl[\frac{t^x}x(1-t)^y\biggr]_0^1
+
\frac{y}x \int_0^1 t^x(1-t)^{y-1}\,dt
\notag
\\
&=
\frac{y}x B(x+1,y).
\label{buch:rekursion:gamma:betarek2}
\end{align}
Durch Gleichsetzen
\eqref{buch:rekursion:gamma:betarek1}
und
\eqref{buch:rekursion:gamma:betarek2}
entsteht die Rekursionsformel
\[
B(x,y)-B(x,y+1)
=
B(x+1,y)
=
\frac{x}{y}B(x,y+1)
\]
oder
\begin{equation}
B(x,y)
=
\frac{x+y}{y}B(x,y+1).
\label{buch:rekursion:gamma:betarek3}
\end{equation}
\subsubsection{Beta-Funktion und Gamma-Funktion}
Die Rekursionsbeziehung~\eqref{buch:rekursion:gamma:betarek3}
kann jetzt dazu verwendet werden, eine Darstellung der Beta-Funktion
durch die Gamma-Funktion zu finden.
Durch $n$-fache Anwendung von \eqref{buch:rekursion:gamma:betarek3}
ergibt sich zunächst
\begin{align*}
B(x,y)
&=
\frac{x+y}{y}
B(x,y+1)
=
\frac{x+y}{y}
\frac{x+y+1}{y+1}
B(x,y+2)
\\
&=
\frac{x+y}{y}
\frac{x+y+1}{y+1}
\cdot
\ldots
\cdot
\frac{x+y+n-1}{y+n-1}
B(x,y+n)
=
\frac{(x+y)_n}{(y)_n}
B(x,y+n)
\intertext{Die Beta-Funktion auf der rechten Seite kann als Integral
geschrieben werden:}
&=
\frac{(x+y)_n}{(y)_n}
\int_0^1 t^{x-1}(1-t)^{y+n-1}\,dt.
\intertext{Wir streben an, mit dem Grenzübergang $n\to\infty$ aus den
Pochhammer-Symbolen Gamma-Funktionen zu machen, dazu müssen gemäss
Definition~\ref{buch:rekursion:gamma:def:definition} weitere Faktoren
$1/(n!\,n^{x-1})$ vorhanden sein.
Wir erweitern geeignet und nehmen die übrig bleibenden Faktoren in
das Integral.
So ergibt sich}
&=
\frac{(x+y)_n}{n!\, n^{x+y-1}}
\frac{n!\,n^{y-1}}{(y)_n}
\int_0^1 n^{x} t^{x-1}(1-t)^{y+n-1}\,dt.
\intertext{Mit der Substition $s/n=t$ wird das Integral zu einem Integral
über das Interval $[0,n]$}
&=
\frac{(x+y)_n}{n!\, n^{x+y-1}}
\frac{n!\,n^{y-1}}{(y)_n}
\int_0^n
n^{x}
\biggl(\frac{s}{n}\biggr)^{x-1}
\biggl(1-\frac{s}{n}\biggr)^{y+n-1}
\,\frac{ds}{n}.
\\
&=
\frac{(x+y)_n}{n!\, n^{x+y-1}}
\frac{n!\,n^{y-1}}{(y)_n}
\int_0^n
n^{x-1}
\biggl(\frac{s}{n}\biggr)^{x-1}
\biggl(1-\frac{s}{n}\biggr)^{y+n-1}
\,ds.
\intertext{Beim Grenzübergang $n\to\infty$ wird daraus}
&=
\underbrace{\frac{(x+y)_n}{n!\, n^{x+y-1}}}_{\displaystyle \to 1/\Gamma(x+y)}
\underbrace{\frac{n!\,n^{y-1}}{(y)_n}}_{\displaystyle\to \Gamma(y)}
\int_0^n
s^{x-1}
\underbrace{\biggl(1-\frac{s}{n}\biggr)^{n}}_{\displaystyle\to e^{-s}}
\underbrace{\biggl(1-\frac{s}{n}\biggr)^{y-1}}_{\displaystyle\to 1}
\,ds.
\\
&\to \frac{\Gamma(y)}{\Gamma(x+y)} \int_0^\infty s^{x-1}e^{-s}\,ds
=
\frac{\Gamma(y)\Gamma(x)}{\Gamma(x+y)}.
\end{align*}
\begin{satz}
Die Beta-Funktion kann aus der Gamma-Funktion nach
\begin{equation}
B(x,y) = \frac{\Gamma(x)\Gamma(y)}{\Gamma(x+y)}
\end{equation}
berechnet werden.
\end{satz}
\subsubsection{Beta-Funktion und Binomialkoeffizienten}
Die Binomialkoeffizienten können mit Hilfe der Fakultät als
\begin{equation}
\binom{n}{k}
=
\frac{n!}{(n-k)!\,k!}
=
\frac{\Gamma(n-1)}{\Gamma(n-k-1)\Gamma(k-1)}
=
\frac{(n-2)\Gamma(n-2)}{\Gamma(n-k-1)\Gamma(k-1)}
=
\frac{n-2}{B(n-k-1,k-1)}
\label{buch:rekursion:gamma:binombeta}
\end{equation}
geschrieben werden.
Die Rekursionsbeziehung
\[
\binom{n+1}{k} = \binom{n}{k-1} + \binom{n}{k}
\]
der Binomialkoeffizienten erzeugt das vertraute Pascal-Dreieck,
die Formel \eqref{buch:rekursion:gamma:binombeta} für die
Binomialkoeffizienten macht daraus
\[
\frac{n-1}{B(n-k,k-1)}
=
\frac{n-2}{B(n-k,k-2)}
+
\frac{n-2}{B(n-k-1,k-1)},
\]
die für ganzzahlige Argumente gilt.
Wir wollen nachrechnen, dass dies für beliebige Argumente gilt.
\begin{align*}
\frac{(n-1)\Gamma(n-1)}{\Gamma(n-k)\Gamma(k-1)}
&=
\frac{(n-2)\Gamma(n-2)}{\Gamma(n-k)\Gamma(k-2)}
+
\frac{(n-2)\Gamma(n-2)}{\Gamma(n-k-1)\Gamma(k-1)}
\\
\frac{\Gamma(n)}{\Gamma(n-k)\Gamma(k-1)}
&=
\frac{\Gamma(n-1)}{\Gamma(n-k)\Gamma(k-2)}
+
\frac{\Gamma(n-1)}{\Gamma(n-k-1)\Gamma(k-1)}
\intertext{Durch Zusammenfassen der Faktoren im Zähler mit Hilfe
der Rekursionsformel für die Gamma-Funktion und Multiplizieren
mit dem gemeinsamen Nenner
$\Gamma(n-k)\Gamma(k-1)=(n-k-1)\Gamma(n-k-1)(k-2)\Gamma(k-2)$ wird daraus}
\Gamma(n)
&=
(k-2)
\Gamma(n-1)
+
(n-k-1)
\Gamma(n-1)
\intertext{Indem wir die Rekursionsformel für die Gamma-Funktion auf
die rechte Seite anwenden können wir erreichen, dass in allen Termen
ein Faktor
$\Gamma(n-1)$ auftritt:}
(n-1)\Gamma(n-1)
&=
(k-2)\Gamma(n-1)
+
(n+k-1)\Gamma(n-1)
\\
n-1
&=
k-2
+
n-k-1
\end{align*}
%
%
%
|