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+++ b/buch/chapters/40-eigenwerte/grundlagen.tex
@@ -93,7 +93,7 @@ folgt
\begin{equation}
\Bbbk^n
=
-\operatorname{im}E
+\operatorname{im}I
=
\operatorname{im}A^0
=
@@ -113,12 +113,12 @@ folgt
\label{buch:eigenwerte:eqn:Jkchain}
\end{equation}
Für die Kerne gilt etwas Ähnliches, sie werden immer grösser.
-Ein Vektor $x\in \mathcal{K}^k(A)$ erfüllt $A^kx=0$.
-Dann erfüllt er aber erst recht auch
+Wenn ein Vektor $x\in \mathcal{K}^k(A)$ die Bedingung $A^kx=0$ erfüllt,
+dann erfüllt er erst recht auch
\[
A^{k+1}x=A\underbrace{A^kx}_{\displaystyle=0}=0,
\]
-also ist $x\in\mathcal{K}^k(A)$.
+also ist $x\in\mathcal{K}^{k+1}(A)$.
Es folgt
\begin{equation}
\{0\}
@@ -166,6 +166,8 @@ so, dass
\end{array}
\]
ist.
+Mit anderen Worten: ab der $k$-ten Potenz ändern sich
+$\mathcal{K}^k(A)$ und $\mathcal{J}^k(A)$ nicht mehr.
\end{satz}
\begin{proof}[Beweis]
@@ -280,12 +282,12 @@ gilt.
\index{Unterraum, invarianter}%
\end{definition}
-Der Kern $\ker A$ einer linearen Abbildung ist trivialerweise ein
+Der Kern $\ker A$ einer linearen Abbildung ist trivialerweise ein
invarianter Unterraum, da alle Vektoren in $\ker A$ auf $0\in\ker A$
abgebildet werden.
Ebenso ist natürlich $\operatorname{im}A$ ein invarianter Unterraum,
-denn jeder Vektor wird in $\operatorname{im}A$ abgebildet, insbesondere
-auch jeder Vektor in $\operatorname{im}A$.
+denn jeder Vektor aus $V$ wird in das Bild $\operatorname{im}A$ hinein
+abgebildet, insbesondere auch jeder Vektor aus $\operatorname{im}A\subset V$.
\begin{satz}
\label{buch:eigenwerte:satz:KJinvariant}
@@ -332,7 +334,7 @@ also ist $f$ auf $\mathcal{J}^k(A)$ auch injektiv.
Die beiden Unterräume $\mathcal{J}(A)$ und $\mathcal{K}(A)$
sind Bild und Kern der iterierten Abbildung mit Matrix $A^k$.
-Das bedeutet, dass $\dim\mathcal{J}(A)+\mathcal{K}(A)=n$.
+Das bedeutet, dass $\dim\mathcal{J}(A)+\dim\mathcal{K}(A)=n$.
Da $\mathcal{K}(A)=\ker A^k$ und andererseits $A$ injektiv ist auf
$\mathcal{J}(A)$, muss $\mathcal{J}(A)\cap\mathcal{K}(A)=0$.
Es folgt, dass $V=\mathcal{J}(A) + \mathcal{K}(A)$.
@@ -370,7 +372,7 @@ Eigenschaften.
Die Zerlegung von $V$ in die beiden invarianten Unterräume $\mathcal{J}(A)$
und $\mathcal{K}(A)$ reduziert die lineare Abbildung auf zwei Abbildungen
mit speziellen Eigenschaften.
-Es wurde bereits in Satz~\label{buch:eigenwerte:satz:fJinj} gezeigt,
+Es wurde bereits in Satz~\ref{buch:eigenwerte:satz:fJinj} gezeigt,
dass die Einschränkung auf $\mathcal{J}(A)$ injektiv ist.
Die Einschränkung auf $\mathcal{K}(A)$ bildet nach
Definition~\ref{buch:eigenwerte:def:KundJ} alle
@@ -405,7 +407,7 @@ Wir zeigen jetzt, dass sich bei der Multiplikation die nicht
verschwinden Elemente bei der Multiplikation noch rechts oben
verschieben.
Dazu multiplizieren wir zwei Matrizen $B$ und $C$ mit
-$b_{i\!j}=0$ für $i+k>j$ und $c_{i\!j}=0$ für $i+l>j$.
+$b_{i\!j}=0$ für $i+k<j$ und $c_{i\!j}=0$ für $i+l<j$.
In der folgenden graphischen Darstellung der Matrizen sind die
Bereiche, wo die Matrixelemente verschwinden, weiss.
\begin{center}
@@ -417,18 +419,18 @@ Die blau eingefärbten Elemente in dieser Zeile und Spalte sind $0$.
Aus der Darstellung ist abzulesen, dass das Produkt verschwindet,
wenn die roten, von $0$ verschiedenen Elemente von den blauen
Elementen annihiliert werden.
-Dies passiert immer, wenn $i+k>j-l$ ist, oder $i+(k+l)> j$.
+Dies passiert immer, wenn $i+k<j-l$ ist, oder $i+(k+l)< j$.
Wir wenden diese Beobachtung jetzt auf die Potenzen $A^s$ an.
Für die Matrixelemente von $A^s$ schreiben wir $a^s_{i\!j}$.
Wir behaupten, dass die Matrixelemente von $A^s$ die Bedingung
-$a_{i\!j}^s=0$ für $i+s>j$ erfüllen.
+$a_{i\!j}^s=0$ für $i+s<j$ erfüllen.
Dies ist für $s=1$ nach Voraussetzung richtig, dies ist die
Induktionsverankerung.
Nehmen wir jetzt an, dass $a_{i\!j}^s=0$ für $i+s>j$, dann folgt
aus obiger Rechnung, dass $a_{i\!j}^{s+1}=0$ für $i+s+1>j$, so
dass die Bedingung auch für $A^s$ gilt (Induktionsschritt).
-Mit vollständiger Induktion folgt, dass $a_{i\!j}^s=0$ für $i+s>j$.
+Mit vollständiger Induktion folgt, dass $a_{i\!j}^s=0$ für $i+s<j$.
Insbesondere ist $A^n=0$, die Matrix $A$ ist nilpotent.
\end{beispiel}
@@ -476,6 +478,7 @@ In dieser Basis hat die Matrix die Form~\ref{buch:eigenwerte:eqn:nnilpotent}.
\end{proof}
\begin{definition}
+\label{buch:eigenwerte:def:Nn}
Wir bezeichnen mit $N_n$ eine Matrix der Form
\eqref{buch:eigenwerte:eqn:nnilpotent}.
\end{definition}
@@ -544,20 +547,31 @@ Abhängigkeit von $k$
In der Abbildung~\ref{buch:eigenwte:fig:jknilp} sind die Dimensionen
von Kern und Bild der Matrix
\[
+\def\temp#1{\multicolumn{1}{|c}{$#1\mathstrut$}}
+\def\rand#1{\multicolumn{1}{c|}{$#1\mathstrut$}}
\setcounter{MaxMatrixCols}{12}
-A=\begin{pmatrix}
-0& & & & & & & & & & & \\
- &0& & & & & & & & & & \\
- & &0& & & & & & & & & \\
- & & &0& & & & & & & & \\
- & & & &0&1& & & & & & \\
- & & & & &0& & & & & & \\
- & & & & & &0&1& & & & \\
- & & & & & & &0&1& & & \\
- & & & & & & & &0&1& & \\
- & & & & & & & & &0&1& \\
- & & & & & & & & & &0&
-\end{pmatrix}
+A=\left(
+\begin{array}{ccccccccccc}
+\cline{1-1}
+\temp{0}&\multicolumn{1}{|c}{}& & & & & & & & & \\
+\cline{1-2}
+ &\temp{0}&\multicolumn{1}{|c}{}& & & & & & & & \\
+\cline{2-3}
+ & &\temp{0}&\multicolumn{1}{|c}{}& & & & & & & \\
+\cline{3-4}
+ & & &\temp{0}&\multicolumn{1}{|c}{}& & & & & & \\
+\cline{4-6}
+ & & & &\temp{0}&1&\multicolumn{1}{|c}{}& & & & \\
+ & & & &\temp{ }&0&\multicolumn{1}{|c}{}& & & & \\
+\cline{5-11}
+ & & & & & &\temp{0}&1& & &\rand{ }\\
+ & & & & & &\temp{ }&0&1& &\rand{ }\\
+ & & & & & &\temp{ }& &0&1&\rand{ } \\
+ & & & & & &\temp{ }& & &0&\rand{1}\\
+ & & & & & &\temp{ }& & & &\rand{0}\\
+\cline{7-11}
+\end{array}
+\right)
\]
dargestellt.
Die Matrix $A^k$ ist in den kleinen Quadraten am unteren Rand der Matrix
@@ -574,7 +588,7 @@ bilden daher eine Basis des Bildes von $A^k$.
\subsection{Basis für die Normalform einer nilpotenten Matrix bestimmen
\label{buch:subsection:normalform-einer-nilpotenten-matrix}}
Die Zerlegung in die invarianten Unterräume $\mathcal{J}^k(f)$ und
-$\mathcal{K}^k(f)$ ermöglichen, eine Basis zu finden, in der die
+$\mathcal{K}^k(f)$ ermöglicht, eine Basis zu finden, in der die
Matrix von $f$ die Blockform \eqref{buch:eigenwerte:eqn:allgnilpotent}
hat.
In diesem Abschnitt soll die Konstruktion einer solchen Basis
@@ -596,7 +610,7 @@ Die vertikalen Rechtecke im linken Teil der Abbildung symbolisieren
die Unterräume $\mathcal{K}^k(A)$.
Es ist bekannt, dass $\mathcal{K}^k(A) \subset \mathcal{K}^{k+1}(A)$ ist,
die Einbettung wird in der Abbildung durch graue Rechtecke dargestellt.
-Es sei wieder $l$ der Exponent, für den $\mathcal{K}^l(A)=\Bbbk^n$ wird.
+Es sei $l$ der Exponent, für den $\mathcal{K}^l(A)=\Bbbk^n$ wird.
Da $\mathcal{K}^{l-1}(A)\ne \mathcal{K}^l(A)$ ist, muss es einen
komplementären Unterraum geben, in dem eine Basis gewählt wird.
Jeder der Vektoren $b_1,\dots,b_s$ dieser Basis gibt Anlass zu einem
@@ -611,7 +625,7 @@ die Vektoren $Ab_1,\dots,Ab_s$.
Es ist aber möglich, dass diese Vektoren nicht den ganzen Raum
$\mathcal{K}^{l-1}(A)$ erzeugen.
In diesem Fall lassen sich die Vektoren mit Hilfe weiterer Vektoren
-$b_{s+1},\dots,b_{s+r}$ zu einer Basisi von $\mathcal{K}^{l-1}(A)$
+$b_{s+1},\dots,b_{s+r}$ zu einer Basis von $\mathcal{K}^{l-1}(A)$
ergänzen.
Wie vorhin gibt jeder der Vektoren $b_{s+i}$ Anlass zu einem Block
der Form $N_{l-1}$, der auf dem Unterraum
@@ -640,7 +654,8 @@ A
\]
in Blockform soll nach der oben beschriebenen Methode ermittelt werden.
Zunächst kann man nachrechnen, dass $A^2=0$ ist.
-Der Kern von $A$ ist der Lösungsraum der Gleichung $Ax=0$, da alle Zeilen
+Der Kern von $A$ ist der Lösungsraum $\mathbb{L}$ der Gleichung $Ax=0$,
+da alle Zeilen
Vielfache der ersten Zeile sind, reicht es zu verlangen, dass die
Komponenten $x_i$ der Lösung die Gleichung
\[
@@ -674,7 +689,7 @@ B=\begin{pmatrix*}[r]
2& 0& -21\\
1& 0& -6
\end{pmatrix*}
-\qquad\text{mit Inverser}
+\qquad\text{mit der Inversen}
\qquad
B^{-1}=\begin{pmatrix*}[r]
0&-\frac23& \frac73\\
@@ -682,7 +697,7 @@ B^{-1}=\begin{pmatrix*}[r]
1& \frac13&-\frac23
\end{pmatrix*}
\]
-transformiert die Matrix $A$ auf den Block $N_3$:
+transformiert die Matrix $A$ auf die Blockform
\[
B^{-1}AB
=
@@ -699,9 +714,7 @@ B^{-1}\begin{pmatrix*}[r]
&0&1\\
&0&0
\end{array}
-\right)
-=
-N_3.
+\right).
\qedhere
\]
\end{beispiel}