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path: root/buch
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context:
space:
mode:
Diffstat (limited to '')
-rw-r--r--buch/chapters/40-eigenwerte/Makefile.inc1
-rw-r--r--buch/chapters/40-eigenwerte/chapter.tex50
-rw-r--r--buch/chapters/40-eigenwerte/eigenwerte.tex546
-rw-r--r--buch/chapters/40-eigenwerte/grundlagen.tex1199
-rw-r--r--buch/chapters/40-eigenwerte/normalformen.tex2
-rw-r--r--buch/chapters/40-eigenwerte/spektralradius.tex4
-rw-r--r--buch/chapters/40-eigenwerte/spektraltheorie.tex12
7 files changed, 1207 insertions, 607 deletions
diff --git a/buch/chapters/40-eigenwerte/Makefile.inc b/buch/chapters/40-eigenwerte/Makefile.inc
index 5f30ab5..9ca0a97 100644
--- a/buch/chapters/40-eigenwerte/Makefile.inc
+++ b/buch/chapters/40-eigenwerte/Makefile.inc
@@ -8,6 +8,7 @@ CHAPTERFILES = $(CHAPTERFILES) \
chapters/40-eigenwerte/numerisch.tex \
chapters/40-eigenwerte/normalformen.tex \
chapters/40-eigenwerte/grundlagen.tex \
+ chapters/40-eigenwerte/eigenwerte.tex \
chapters/40-eigenwerte/spektralradius.tex \
chapters/40-eigenwerte/spektraltheorie.tex \
chapters/40-eigenwerte/uebungsaufgaben/4001.tex \
diff --git a/buch/chapters/40-eigenwerte/chapter.tex b/buch/chapters/40-eigenwerte/chapter.tex
index 24ea57d..65cf608 100644
--- a/buch/chapters/40-eigenwerte/chapter.tex
+++ b/buch/chapters/40-eigenwerte/chapter.tex
@@ -8,30 +8,56 @@
\lhead{Eigenwerte und Eigenvektoren}
\rhead{}
Die algebraischen Eigenschaften einer Matrix $A$ sind eng mit der
-Frage nach linearen Beziehungen unter den Potenzen von $A^k$ verbunden.
+Frage nach linearen Beziehungen zwischen den Potenzen $A^k$ von $A$ verbunden.
Im Allgemeinen ist die Berechnung dieser Potenzen eher unübersichtlich,
es sei denn, die Matrix hat eine spezielle Form.
Die Potenzen einer Diagonalmatrix erhält man, indem man die Diagonalelemente
potenziert.
+\index{Diagonalmatrix}%
Auch für Dreiecksmatrizen ist mindestens die Berechnung der Diagonalelemente
von $A^k$ einfach.
+\index{Dreiecksmatrix}%
Die Theorie der Eigenwerte und Eigenvektoren ermöglicht, Matrizen in
-eine solche besonders einfache Form zu bringen.
+\index{Eigenwert}%
+\index{Eigenvektor}
+eine solche besonders einfache sogenannte Normalform zu bringen.
+\index{Normalform}%
+Ziel ist, einen Algorithmus zu finden, mit dem sich für jede lineare
+Abbildung eine Basis finden lässt, in der ihre Matrix eine besonders
+einfach Form hat, in der auch die Berechnung von Potenzen leicht
+möglich ist.
-In Abschnitt~\ref{buch:section:grundlagen} werden die grundlegenden
-Definitionen der Eigenwerttheorie in Erinnerung gerufen.
+Die Untersuchungen beginnen in
+Abschnitt~\ref{buch:section:grundlagen} mit Betrachtungen über
+Potenzen von Matrizen und ihren invarianten Unterräumen.
+\index{Matrixpotenz}%
+\index{invarianter Unterraum}%
+\index{Unterraum, invarianter}%
+Es ergibt sich bereits eine Normalform für nilpotente Matrizen.
+\index{nilpotent}%
+In Abschnitt~\ref{buch:section:eigenwerte-eigenvektoren} wird daraus die
+allgemeine Eigenwerttheorie entwickelt.
Damit kann dann in Abschnitt~\ref{buch:section:normalformen}
-gezeigt werden, wie Matrizen in besonders einfache Form gebracht
-werden können.
-Die Eigenwerte bestimmen auch die Eigenschaften von numerischen
-Algorithmen, wie in den Abschnitten~\ref{buch:section:spektralradius}
-und \ref{buch:section:numerisch} dargestellt wird.
-Für viele Funktionen kann man auch den Wert $f(A)$ berechnen, unter
-geeigneten Voraussetzungen an den Spektralradius.
-Dies wird in Abschnitt~\ref{buch:section:spektraltheorie} beschrieben.
+gezeigt werden, wie Matrizen in Normalform gebracht werden können.
+Für viele Funktionen kann man auch den Wert $f(A)$ berechnen.
+In Abschnitt~\ref{buch:section:analytische-funktionen-einer-matrix} wird
+gezeigt, wie dies für analytische Funktionen und für Funktionen möglich
+\index{analytische Funktion}%
+ist, die durch Polynome approximiert werden.
+Es zeigt sich, dass dazu geeigneten Voraussetzungen an den sogenannten
+Spektralradius gestelltw erden müssen.
+\index{Spektralradius}%
+Es stellt sich heraus, dass man nicht für alle Matrizen $A$ eine
+sinnvolle Definition von $f(A)$ für beliebige stetige Funktionen $f$
+erwarten kann.
+Möglich ist dies nur für sogenannte normale Matrizen, wie in
+der Spektraltheorie in
+Abschnitt~\ref{buch:section:spektraltheorie} dargestellt wird.
+\index{Spektraltheorie}
\input{chapters/40-eigenwerte/grundlagen.tex}
+\input{chapters/40-eigenwerte/eigenwerte.tex}
\input{chapters/40-eigenwerte/normalformen.tex}
\input{chapters/40-eigenwerte/spektralradius.tex}
\input{chapters/40-eigenwerte/spektraltheorie.tex}
diff --git a/buch/chapters/40-eigenwerte/eigenwerte.tex b/buch/chapters/40-eigenwerte/eigenwerte.tex
new file mode 100644
index 0000000..745f320
--- /dev/null
+++ b/buch/chapters/40-eigenwerte/eigenwerte.tex
@@ -0,0 +1,546 @@
+%
+% eigenwerte.tex
+%
+% Begriff des Eigenwertes und Eigenvektors
+%
+\section{Eigenwerte und Eigenvektoren
+\label{buch:section:eigenwerte-und-eigenvektoren}}
+In diesem Abschnitt betrachten wir Vektorräume $V=\Bbbk^n$ über einem
+beliebigen Körper $\Bbbk$ und quadratische Matrizen
+$A\in M_n(\Bbbk)$.
+In den meisten Anwendungen wird $\Bbbk=\mathbb{R}$ sein.
+Da aber in $\mathbb{R}$ nicht alle algebraischen Gleichungen lösbar sind,
+ist es manchmal notwendig, den Vektorraum zu erweitern um zum Beispiel
+Eigenschaften der Matrix $A$ abzuleiten.
+
+\begin{definition}
+Ein Vektor $v\in V$ heisst {\em Eigenvektor} von $A$ zum Eigenwert
+$\lambda\in\Bbbk$, wenn $v\ne 0$ und $Av=\lambda v$ gilt.
+\end{definition}
+
+Die Bedingung $v\ne 0$ dient dazu, pathologische Situationen auszuschliessen.
+Für den Nullvektor gilt $A0=\lambda 0$ für jeden beliebigen Wert von
+$\lambda\in\Bbbk$.
+Würde man $v=0$ zulassen, wäre jede Zahl in $\Bbbk$ ein Eigenwert,
+ein Eigenwert von $A$ wäre nichts besonderes.
+Ausserdem wäre $0$ ein Eigenvektor zu jedem beliebigen Eigenwert.
+
+Eigenvektoren sind nicht eindeutig bestimmt, jedes von $0$ verschiedene
+Vielfache von $v$ ist ebenfalls ein Eigenvektor.
+Zu einem Eigenwert kann man also einen Eigenvektor jeweils mit
+geeigneten Eigenschaften finden, zum Beispiel kann man für $\Bbbk = \mathbb{R}$
+Eigenvektoren auf Länge $1$ normieren.
+Im Folgenden werden wir oft die abkürzend linear unabhängige Eigenvektoren
+einfach als ``verschiedene'' Eigenvektoren bezeichnen.
+
+Wenn $v$ ein Eigenvektor von $A$ zum Eigenwert $\lambda$ ist, dann kann
+man ihn mit zusätzlichen Vektoren $v_2,\dots,v_n$ zu einer Basis
+$\mathcal{B}=\{v,v_2,\dots,v_n\}$
+von $V$ ergänzen.
+Die Vektoren $v_k$ mit $k=2,\dots,n$ werden von $A$ natürlich auch
+in den Vektorraum $V$ abgebildet, können also als Linearkombinationen
+\[
+Av = a_{1k}v + a_{2k}v_2 + a_{3k}v_3 + \dots a_{nk}v_n
+\]
+dargestellt werden.
+In der Basis $\mathcal{B}$ bekommt die Matrix $A$ daher die Form
+\[
+A'
+=
+\begin{pmatrix}
+\lambda&a_{12}&a_{13}&\dots &a_{1n}\\
+ 0 &a_{22}&a_{23}&\dots &a_{2n}\\
+ 0 &a_{32}&a_{33}&\dots &a_{3n}\\
+\vdots &\vdots&\vdots&\ddots&\vdots\\
+ 0 &a_{n2}&a_{n3}&\dots &a_{nn}
+\end{pmatrix}.
+\]
+Bereits ein einzelner Eigenwert und ein zugehöriger Eigenvektor
+ermöglichen uns also, die Matrix in eine etwas einfachere Form
+zu bringen.
+
+\begin{definition}
+Für $\lambda\in\Bbbk$ heisst
+\[
+E_\lambda
+=
+\{ v\;|\; Av=\lambda v\}
+\]
+der {\em Eigenraum} zum Eigenwert $\lambda$.
+\index{Eigenraum}%
+\end{definition}
+
+Der Eigenraum $E_\lambda$ ist ein Unterraum von $V$, denn wenn
+$u,v\in E_\lambda$, dann ist
+\[
+A(su+tv)
+=
+sAu+tAv
+=
+s\lambda u + t\lambda v
+=
+\lambda(su+tv),
+\]
+also ist auch $su+tv\in E_\lambda$.
+Der Fall $E_\lambda = \{0\}=0$ bedeutet natürlich, dass $\lambda$ gar kein
+Eigenwert ist.
+
+\begin{satz}
+Wenn $\dim E_\lambda=n$, dann ist $A=\lambda E$.
+\end{satz}
+
+\begin{proof}[Beweis]
+Da $V$ ein $n$-dimensionaler Vektoraum ist, ist $E_\lambda=V$.
+Jeder Vektor $v\in V$ erfüllt also die Bedingung $Av=\lambda v$,
+oder $A=\lambda E$.
+\end{proof}
+
+Wenn man die Eigenräume von $A$ kennt, dann kann man auch die Eigenräume
+von $A+\mu E$ berechnen.
+Ein Vektor $v\in E_\lambda$ erfüllt
+\[
+Av=\lambda v
+\qquad\Rightarrow\qquad
+(A+\mu)v = \lambda v + \mu v
+=
+(\lambda+\mu)v,
+\]
+somit ist $v$ ein Eigenvektor von $A+\mu E$ zum Eigenwert $\lambda+\mu$.
+Insbesondere können wir statt die Eigenvektoren von $A$ zum Eigenwert $\lambda$
+zu studieren, auch die Eigenvektoren zum Eigenwert $0$ von $A-\lambda E$
+untersuchen.
+
+%
+% Invariante Räume
+%
+\subsection{Verallgemeinerte Eigenräume
+\label{buch:subsection:verallgemeinerte-eigenraeume}}
+Wenn $\lambda$ ein Eigenwert der Matrix $A$ ist, dann ist
+ist $A-\lambda E$ injektiv und $\ker(A-\lambda E)\ne 0$.
+Man kann daher die invarianten Unterräume $\mathcal{K}(A-\lambda E)$
+und $\mathcal{J}(A-\lambda E)$.
+
+\begin{beispiel}
+Wir untersuchen die Matrix
+\[
+A
+=
+\begin{pmatrix}
+1&1&-1&0\\
+0&3&-1&1\\
+0&2& 0&1\\
+0&0& 0&2
+\end{pmatrix}
+\]
+Man kann zeigen, dass $\lambda=1$ ein Eigenwert ist.
+Wir suchen die Zerlegung des Vektorraums $\mathbb{R}^4$ in invariante
+Unterräume $\mathcal{K}(A-E)$ und $\mathcal{J}(A-E)$.
+Die Matrix $B=A-E$ ist
+\[
+B
+=
+\begin{pmatrix}
+0&1&-1&0\\
+0&2&-1&1\\
+0&2&-1&1\\
+0&0& 0&2
+\end{pmatrix}
+\]
+und wir berechnen davon die Potenz
+\[
+D=B^4=(A-E)^4
+=
+\begin{pmatrix}
+0&0& 0&0\\
+0&2&-1&4\\
+0&2&-1&4\\
+0&0& 0&1
+\end{pmatrix}.
+\]
+Daraus kann man ablesen, dass das Bild $\operatorname{im}D$
+von $D$ die Basis
+\[
+b_1
+=
+\begin{pmatrix}
+0\\0\\0\\1
+\end{pmatrix}
+, \qquad
+b_2
+=
+\begin{pmatrix}
+0\\1\\1\\0
+\end{pmatrix}
+\]
+hat.
+Für den Kern von $D$ können wir zum Beispiel die Basisvektoren
+\[
+b_3
+=
+\begin{pmatrix}
+0\\1\\2\\0
+\end{pmatrix}
+,\qquad
+b_4
+=
+\begin{pmatrix}
+1\\0\\0\\0
+\end{pmatrix}
+\]
+verwenden.
+
+Als erstes überprüfen wir, ob diese Basisvektoren tatsächlich invariante
+Unterräume sind.
+Für $\mathcal{J}(A-E) = \langle b_1,b_2\rangle$
+berechnen wir
+\begin{align*}
+(A-E)b_1
+&=
+\begin{pmatrix} 0\\4\\4\\1 \end{pmatrix}
+=
+4b_2+b_1,
+\\
+(A-E)b_2
+&=
+\begin{pmatrix} 0\\1\\1\\0 \end{pmatrix}
+=
+b_2.
+\end{align*}
+Dies beweist, dass $\mathcal{J}(A-E)$ invariant ist.
+In dieser Basis hat die von $A-E$ beschriebene lineare Abbildung
+auf $\mathcal{J}(A-E)$ die Matrix
+\[
+A_{\mathcal{J}(A-E)}
+=
+\begin{pmatrix}
+1&4\\
+0&1
+\end{pmatrix}.
+\]
+
+Für den Kern $\mathcal{K}(A-E)$ findet man analog
+\[
+\left.
+\begin{aligned}
+Ab_3
+&=
+-b_4
+\\
+Ab_4
+&=0
+\end{aligned}
+\quad\right\}
+\qquad\Rightarrow\qquad
+A_{\mathcal{K}(A-E)}
+=
+\begin{pmatrix}
+0&-1\\
+0& 0
+\end{pmatrix}.
+\]
+In der Basis $\mathcal{B}=\{b_1,b_2,b_3,b_4\}$ hat $A$ die Matrix
+in Blockform
+\[
+A'
+=
+\left(
+\begin{array}{cc|cr}
+2&4& & \\
+0&2& & \\
+\hline
+ & &1&-1\\
+ & &0& 1
+\end{array}\right),
+\]
+die Blöcke gehören zu den invarianten Unterräumen $\mathcal{K}(A-E)$
+und $\mathcal{K}(A-E)$.
+Die aus $A-E$ gewonnen invarianten Unterräume sind offenbar auch invariante
+Unterräume für $A$.
+\end{beispiel}
+
+\begin{definition}
+Ist $A$ eine Matrix mit Eigenwert $\lambda$, dann heisst der invariante
+Unterraum
+\[
+\mathcal{E}_{\lambda}(A)
+=
+\mathcal{K}(A-\lambda E)
+\]
+der verallgemeinerte Eigenraum von $A$.
+\end{definition}
+
+Es ist klar, dass
+$E_\lambda(A)=\ker (A-\lambda E)\subset\mathcal{E}_{\lambda}(A)$.
+
+\subsection{Zerlegung in invariante Unterräume
+\label{buch:subsection:zerlegung-in-invariante-unterraeume}}
+Wenn $\lambda$ kein Eigenwert von $A$ ist, dann ist $A-\lambda E$
+injektiv und damit $\ker(A-\lambda E)=0$.
+Es folgt, dass $\mathcal{K}^i(A-\lambda E)=0$ und daher auch
+$\mathcal{J}^i(A-\lambda E)=V$.
+Die Zerlegung in invariante Unterräume $\mathcal{J}(A-\lambda E)$ und
+$\mathcal{K}(A-\lambda E)$ liefert in diesem Falle also nichts Neues.
+
+Für einen Eigenwert $\lambda_1$ von $A$ dagegen, erhalten wir die Zerlegung
+\[
+V
+=
+\mathcal{E}_{\lambda_1}(A)
+\oplus
+\underbrace{\mathcal{J}(A-\lambda_1 E)}_{\displaystyle =V_2},
+\]
+wobei $\mathcal{E}_{\lambda_1}(A)\ne 0$ ist.
+Die Matrix $A-\lambda_1 E$ ist eingeschränkt auf $\mathcal{E}_{\lambda_1}(A)$
+nilpotent.
+Die Zerlegung in invariante Unterräume ist zwar mit Hilfe von $A-\lambda_1E$
+gewonnen worden, ist aber natürlich auch eine Zerlegung in invariante
+Unterräume für $A$.
+Wir können daher das Problem auf $V_2$ einschränken und nach einem weiteren
+Eigenwert $\lambda_2$ von $A$ in $V_2$ suchen, was wieder eine Zerlegung
+in invariante Unterräume liefert.
+Indem wir so weiterarbeiten, bis wir den ganzen Raum ausgeschöpft haben,
+können wir eine Zerlegung des ganzen Raumes $V$ finden, so dass $A$ auf
+jedem einzelnen Summanden eine sehr einfach Form hat:
+
+\begin{satz}
+\label{buch:eigenwerte:satz:zerlegung-in-eigenraeume}
+Sei $V$ ein $\Bbbk$-Vektorraum und $f$ eine lineare Abbildung mit Matrix
+$A$ derart, dass alle Eigenwerte $\lambda_1,\dots,\lambda_l$ von $A$
+in $\Bbbk$ sind.
+Dann gibt es eine Zerlegung von $V$ in verallgemeinerte Eigenräume
+\[
+V
+=
+\mathcal{E}_{\lambda_1}(A)
+\oplus
+\mathcal{E}_{\lambda_2}(A)
+\oplus
+\dots
+\oplus
+\mathcal{E}_{\lambda_l}(A).
+\]
+Die Einschränkung von $A-\lambda_{i}E$ auf den Eigenraum
+$\mathcal{E}_{\lambda_i}(A)$ ist nilpotent.
+\end{satz}
+
+\subsection{Das charakteristische Polynom
+\label{buch:subsection:das-charakteristische-polynom}}
+Ein Eigenvektor von $A$ erfüllt $Av=\lambda v$ oder gleichbedeutend
+$(A-\lambda E)v=0$, er ist also eine nichttriviale Lösung des homogenen
+Gleichungssystems mit Koeffizientenmatrix $A-\lambda E$.
+Ein Eigenwert ist also ein Skalar derart, dass $A-\lambda E$
+singulär ist.
+Ob eine Matrix singulär ist, kann mit der Determinante festgestellt
+werden.
+Die Eigenwerte einer Matrix $A$ sind daher die Nullstellen
+von $\det(A-\lambda E)$.
+
+\begin{definition}
+Das {\em charakteristische Polynom}
+\[
+\chi_A(x)
+=
+\det (A-x E)
+=
+\left|
+\begin{matrix}
+a_{11}-x & a_{12} & \dots & a_{1n} \\
+a_{21} & a_{22}-x & \dots & a_{2n} \\
+\vdots &\vdots &\ddots & \vdots \\
+a_{n1} & a_{n2} &\dots & a_{nn}-x
+\end{matrix}
+\right|.
+\]
+der Matrix $A$ ist ein Polynom vom Grad $n$ mit Koeffizienten in $\Bbbk$.
+\end{definition}
+
+Findet man eine Nullstelle $\lambda\in\Bbbk$ von $\chi_A(x)$,
+dann ist die Matrix $A-\lambda E\in M_n(\Bbbk)$ und mit dem Gauss-Algorithmus
+kann man auch mindestens einen Vektor $v\in \Bbbk^n$ finden,
+der $Av=\lambda v$ erfüllt.
+Eine Matrix der Form wie in Satz~\ref{buch:eigenwerte:satz:jordanblock}
+hat
+\[
+\chi_A(x)
+=
+\left|
+\begin{matrix}
+\lambda-x & 1 & & & & \\
+ & \lambda-x & 1 & & & \\
+ & & \lambda-x & & & \\
+ & & &\ddots& & \\
+ & & & &\lambda-x& 1 \\
+ & & & & &\lambda-x
+\end{matrix}
+\right|
+=
+(\lambda-x)^n
+=
+(-1)^n (x-\lambda)^n
+\]
+als charakteristisches Polynom, welches $\lambda$ als einzige
+Nullstelle hat.
+Der Eigenraum der Matrix ist aber nur eindimensional, man kann also
+im Allgemeinen für jede Nullstelle des charakteristischen Polynoms
+nicht mehr als einen Eigenvektor (d.~h.~einen eindimensionalen Eigenraum)
+erwarten.
+
+Wenn das charakteristische Polynom von $A$ keine Nullstellen in $\Bbbk$ hat,
+dann kann es auch keine Eigenvektoren in $\Bbbk^n$ geben.
+Gäbe es nämlich einen solchen Vektor, dann müsste eine der Komponenten
+des Vektors von $0$ verschieden sein, wir nehmen an, dass es die Komponente
+in Zeile $k$ ist.
+Die Komponente $v_k$ kann man auf zwei Arten berechnen, einmal als
+die $k$-Komponenten von $Av$ und einmal als $k$-Komponente von $\lambda v$:
+\[
+a_{k1}v_1+\dots+a_{kn}v_n = \lambda v_k.
+\]
+Da $v_k\ne 0$ kann man nach $\lambda$ auflösen und erhält
+\[
+\lambda = \frac{a_{k1}v_1+\dots + a_{kn}v_n}{v_k}.
+\]
+Alle Terme auf der rechten Seite sind in $\Bbbk$ und werden nur mit
+Körperoperationen in $\Bbbk$ verknüpft, also muss auch $\lambda\in\Bbbk$
+sein, im Widerspruch zur Annahme.
+
+Durch Hinzufügen von geeigneten Elementen können wir immer zu einem
+Körper $\Bbbk'$ übergehen, in dem das charakteristische Polynom
+in Linearfaktoren zerfällt.
+In diesem Körper kann man jetzt das homogene lineare Gleichungssystem
+mit Koeffizientenmatrix $A-\lambda E$ lösen und damit mindestens
+einen Eigenvektor $v$ für jeden Eigenwert finden.
+Die Komponenten von $v$ liegen in $\Bbbk'$, und mindestens eine davon kann
+nicht in $\Bbbk$ liegen.
+Das bedeutet aber nicht, dass man diese Vektoren nicht für theoretische
+Überlegungen über von $\Bbbk'$ unabhängige Eigenschaften der Matrix $A$ machen.
+Das folgende Beispiel soll diese Idee illustrieren.
+
+\begin{beispiel}
+Wir arbeiten in diesem Beispiel über dem Körper $\Bbbk=\mathbb{Q}$.
+Die Matrix
+\[
+A=\begin{pmatrix}
+-4&7\\
+-2&4
+\end{pmatrix}
+\in
+M_2(\mathbb{Q})
+\]
+hat das charakteristische Polynom
+\[
+\chi_A(x)
+=
+\left|
+\begin{matrix}
+-4-x&7\\-2&4-x
+\end{matrix}
+\right|
+=
+(-4-x)(4-x)-7\cdot(-2)
+=
+-16+x^2+14
+=
+x^2-2.
+\]
+Die Nullstellen sind $\pm\sqrt{2}$ und damit nicht in $\mathbb{Q}$.
+Wir gehen daher über zum Körper $\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$, in dem
+sich zwei Nullstellen $\lambda=\pm\sqrt{2}$ finden lassen.
+Zu jedem Eigenwert lässt sich auch ein Eigenvektor
+$v_{\pm\sqrt{2}}\in \mathbb{Q}(\!\sqrt{2})^2$, und unter Verwendung dieser
+Basis bekommt die Matrix $A'=TAT^{-1}$ Diagonalform.
+Die Transformationsmatrix $T$ enthält Matrixelemente aus
+$\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$, die nicht in $\mathbb{Q}$ liegen.
+Die Matrix $A$ lässt sich also über dem Körper $\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$
+diagonalisieren, nicht aber über dem Körper $\mathbb{Q}$.
+
+Da $A'$ Diagonalform hat mit $\pm\sqrt{2}$ auf der Diagonalen, folgt
+$A^{\prime 2} = 2E$, die Matrix $A'$ erfüllt also die Gleichung
+\begin{equation}
+A^{\prime 2}-E= \chi_{A}(A) = 0.
+\label{buch:grundlagen:eqn:cayley-hamilton-beispiel}
+\end{equation}
+Dies is ein Spezialfall des Satzes von Cayley-Hamilton
+(Satz~\ref{buch:normalformen:satz:cayley-hamilton})
+welcher besagt, dass jede Matrix $A$ eine Nullstelle ihres
+charakteristischen Polynoms ist: $\chi_A(A)=0$.
+Die Gleichung~\ref{buch:grundlagen:eqn:cayley-hamilton-beispiel}
+wurde zwar in $\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$ hergeleitet, aber in ihr kommen
+keine Koeffizienten aus $\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$ vor, die man nicht auch
+in $\mathbb{Q}$ berechnen könnte.
+Sie gilt daher ganz allgemein.
+\end{beispiel}
+
+\begin{beispiel}
+Die Matrix
+\[
+A=\begin{pmatrix}
+32&-41\\
+24&-32
+\end{pmatrix}
+\in
+M_2(\mathbb{R})
+\]
+über dem Körper $\Bbbk = \mathbb{R}$
+hat das charakteristische Polynom
+\[
+\det(A-xE)
+=
+\left|
+\begin{matrix}
+32-x&-41 \\
+25 &-32-x
+\end{matrix}
+\right|
+=
+(32-x)(-32-x)-25\cdot(-41)
+=
+x^2-32^2 + 1025
+=
+x^2+1.
+\]
+Die charakteristische Gleichung $\chi_A(x)=0$ hat in $\mathbb{R}$
+keine Lösungen, daher gehen wir zum Körper $\Bbbk'=\mathbb{C}$ über,
+in dem dank dem Fundamentalsatz der Algebra alle Nullstellen zu finden
+sind, sie sind $\pm i$.
+In $\mathbb C$ lassen sich dann auch Eigenvektoren finden, man muss dazu die
+folgenden linearen Gleichungssyteme lösen:
+\begin{align*}
+\begin{tabular}{|>{$}c<{$}>{$}c<{$}|}
+32-i&-41\\
+25 &-32-i
+\end{tabular}
+&
+\rightarrow
+\begin{tabular}{|>{$}c<{$}>{$}c<{$}|}
+1 & t\\
+0 & 0
+\end{tabular}
+&
+\begin{tabular}{|>{$}c<{$}>{$}c<{$}|}
+32+i&-41\\
+25 &-32+i
+\end{tabular}
+&
+\rightarrow
+\begin{tabular}{|>{$}c<{$}>{$}c<{$}|}
+1 & \overline{t}\\
+0 & 0
+\end{tabular},
+\intertext{wobei wir $t=-41/(32-i) =-41(32+i)/1025= -1.28 -0.04i = (64-1)/50$
+abgekürzt haben.
+Die zugehörigen Eigenvektoren sind}
+v_i&=\begin{pmatrix}t\\i\end{pmatrix}
+&
+v_{-i}&=\begin{pmatrix}\overline{t}\\i\end{pmatrix}
+\end{align*}
+Mit den Vektoren $v_i$ und $v_{-i}$ als Basis kann die Matrix $A$ als
+komplexe Matrix, also mit komplexem $T$ in die komplexe Diagonalmatrix
+$A'=\operatorname{diag}(i,-i)$ transformiert werden.
+Wieder kann man sofort ablesen, dass $A^{\prime2}+E=0$, und wieder kann
+man schliessen, dass für die relle Matrix $A$ ebenfalls $\chi_A(A)=0$
+gelten muss.
+\end{beispiel}
+
+
+
+
diff --git a/buch/chapters/40-eigenwerte/grundlagen.tex b/buch/chapters/40-eigenwerte/grundlagen.tex
index d681424..41e78ab 100644
--- a/buch/chapters/40-eigenwerte/grundlagen.tex
+++ b/buch/chapters/40-eigenwerte/grundlagen.tex
@@ -3,18 +3,23 @@
%
% (c) 2021 Prof Dr Andreas Müller, OST Ostschweizer Fachhochschule
%
-\section{Grundlagen
+\section{Matrixpotenzen
\label{buch:section:grundlagen}}
-\rhead{Grundlagen}
-Die Potenzen $A^k$ sind besonders einfach zu berechnen, wenn die Matrix
-Diagonalform hat, wenn also $A=\operatorname{diag}(\lambda_1,\dots,\lambda_n)$
-ist.
-In diesem Fall ist $Ae_k=\lambda_k e_k$ für jeden Standardbasisvektor $e_k$.
-Statt sich auf Diagonalmatrizen zu beschränken könnten man also auch
-Vektoren $v$ suchen, für die gilt $Av=\lambda v$, die also von $A$ nur
-gestreckt werden.
-Gelingt es, eine Basis aus solchen sogenanten {\em Eigenvektoren} zu finden,
-dann kann man die Matrix $A$ durch Basiswechsel in diese Form bringen.
+\rhead{Matrixpotenzen}
+Die Zerlegung einer Matrix in einfachere Blöcke ist gleichbedeutend
+damit, Basen für Unterräume zu finden, die sich unter der Abbildung
+nicht ändern.
+Im Allgemeinen wird der ganze Raum $\Bbbk^n$ kein solcher invarianter
+Unterraum sein.
+In diesem Abschnitt soll gezeigt werden, wie man durch Iteration
+der Abbildung, also durch Betrachtung von Matrixpotenzen, immer zu
+\index{Matrixpotenz}%
+einer Zerlegung in invariante Unterräume kommen kann.
+\index{invarianter Unterraum}%
+\index{Unterraum, invarianter}%
+Daraus ergibt sich dann in Abschnitt~\ref{buch:subsection:nilpotente-matrizen}
+bereits eine Normalform für nilpotente Matrizen.
+\index{nilpotent}%
\begin{figure}
\centering
@@ -53,8 +58,7 @@ ist.
\label{buch:subsection:kern-und-bild}}
In diesem Abschnitt ist $A\in M_n(\Bbbk)$, $A$ beschreibt eine lineare
Abbildung $f\colon\Bbbk^n\to \Bbbk^n$.
-In diesem Abschnitt sollen Kern und Bild der Potenzen $A^k$ untersucht
-werden.
+Im Folgenden sollen Kern und Bild der Potenzen $A^k$ untersucht werden.
\begin{definition}
Wir bezeichnen Kern und Bild der iterierten Abbildung $A^k$ mit
\[
@@ -66,6 +70,8 @@ Wir bezeichnen Kern und Bild der iterierten Abbildung $A^k$ mit
=
\operatorname{im} A^k.
\]
+\index{KkA@$\mathcal{K}^k(A)$}%
+\index{JkA@$\mathcal{J}^k(A)$}%
\end{definition}
Durch Iteration wird das Bild immer kleiner.
@@ -106,7 +112,7 @@ folgt
\{0\}.
\label{buch:eigenwerte:eqn:Jkchain}
\end{equation}
-Für die Kerne gilt etwas Ähnliches.
+Für die Kerne gilt etwas Ähnliches, sie werden immer grösser.
Ein Vektor $x\in \mathcal{K}^k(A)$ erfüllt $A^kx=0$.
Dann erfüllt er aber erst recht auch
\[
@@ -181,7 +187,7 @@ bestimmten $\mathcal{J}^{i+2}(A)$.
$\mathcal{J}^{i+2}(A)$ besteht aus all jenen Vektoren, die als
$Ax$ mit $x\in\mathcal{J}^{i+1}(A)=\mathcal{J}^i(A)$ erhalten
werden können.
-Es gibt also insbesondere ein $y\in\Bbbk^i$ mit $x=A^iy$.
+Es gibt also insbesondere ein $y\in\Bbbk^n$ mit $x=A^iy$.
Dann ist $Ax=A^{i+1}y\in\mathcal{J}^{i+1}(A)$.
Insbesondere besteht $\mathcal{J}^{i+2}(A)$ genau aus den Vektoren
von $\mathcal{J}^{i+1}(A)$.
@@ -238,11 +244,13 @@ $\mathcal{K}^i(A)$ für $i\ge k$ und die identischen Unterräume
$\mathcal{J}^i(A)$ für $i\ge k$ werden mit
\[
\begin{aligned}
-\mathcal{K} &= \mathcal{K}^i(A)&&\forall i\ge k \qquad\text{und}
+\mathcal{K}(A) &= \mathcal{K}^i(A)&&\forall i\ge k \qquad\text{und}
\\
-\mathcal{J} &= \mathcal{J}^i(A)&&\forall i\ge k
+\mathcal{J}(A) &= \mathcal{J}^i(A)&&\forall i\ge k
\end{aligned}
\]
+\index{KA@$\mathcal{K}(A)$}
+\index{JA@$\mathcal{J}(A)$}
bezeichnet.
\end{definition}
@@ -259,6 +267,7 @@ Abbildungen zwischen ``kleineren'' Räumen zu zerlegen, wo sie leichter
analysiert werden können.
\begin{definition}
+\label{buch:eigenwerte:def:invarianter-unterraum}
Sei $f\colon V\to V$ eine lineare Abbildung eines Vektorraums in sich
selbst.
Ein Unterraum $U\subset V$ heisst {\em invarianter Unterraum},
@@ -267,6 +276,8 @@ wenn
f(U) = \{ f(x)\;|\; x\in U\} \subset U
\]
gilt.
+\index{invarianter Unterraum}%
+\index{Unterraum, invarianter}%
\end{definition}
Der Kern $\ker A$ einer linearen Abbildung ist trivialerweise ein
@@ -337,11 +348,11 @@ A'
\left(
\begin{array}{ccc|ccc}
&&&&&\\
-&A_{\mathcal{K}'}&&&&\\
+&A'_{\mathcal{K}}&&&&\\
&&&&&\\
\hline
&&&&&\\
-&&&&A_{\mathcal{J}'}&\\
+&&&&A'_{\mathcal{J}}&\\
&&&&&\\
\end{array}
\right)
@@ -361,21 +372,24 @@ und $\mathcal{K}(A)$ reduziert die lineare Abbildung auf zwei Abbildungen
mit speziellen Eigenschaften.
Es wurde bereits in Satz~\label{buch:eigenwerte:satz:fJinj} gezeigt,
dass die Einschränkung auf $\mathcal{J}(A)$ injektiv ist.
-Die Einschränkung auf $\mathcal{K}(A)$ bildet nach Definition alle
+Die Einschränkung auf $\mathcal{K}(A)$ bildet nach
+Definition~\ref{buch:eigenwerte:def:KundJ} alle
Vektoren nach $k$-facher Iteration auf $0$ ab, $A^k\mathcal{K}(A)=0$.
Solche Abbildungen haben eine speziellen Namen.
\begin{definition}
\label{buch:eigenwerte:def:nilpotent}
-Eine Matrix $A$ heisst nilpotent, wenn es eine Zahl $k$ gibt, so dass
+Eine Matrix $A$ heisst {\em nilpotent}, wenn es eine Zahl $k$ gibt, so dass
$A^k=0$.
+\index{nilpotent}%
\end{definition}
\begin{beispiel}
Obere (oder untere) Dreiecksmatrizen mit Nullen auf der Diagonalen
sind nilpotent.
+\index{Dreicksmatrix}%
Wir rechnen dies wie folgt nach.
-Die Matrix $A$ mit Einträgen $a_{ij}$
+Die Matrix $A$ mit Einträgen $a_{i\!j}$
\[
A=\begin{pmatrix}
0 &a_{12}&a_{13}&\dots &a_{1,n-1}&a_{1n} \\
@@ -386,35 +400,35 @@ A=\begin{pmatrix}
0 & 0 & 0 &\dots & 0 & 0
\end{pmatrix}
\]
-erfüllt $a_{ij}=0$ für $i\ge j$.
+erfüllt $a_{i\!j}=0$ für $i\ge j$.
Wir zeigen jetzt, dass sich bei der Multiplikation die nicht
verschwinden Elemente bei der Multiplikation noch rechts oben
verschieben.
Dazu multiplizieren wir zwei Matrizen $B$ und $C$ mit
-$b_{ij}=0$ für $i+k>j$ und $c_{ij}=0$ für $i+l>j$.
+$b_{i\!j}=0$ für $i+k>j$ und $c_{i\!j}=0$ für $i+l>j$.
In der folgenden graphischen Darstellung der Matrizen sind die
Bereiche, wo die Matrixelemente verschwinden, weiss.
\begin{center}
\includegraphics{chapters/40-eigenwerte/images/nilpotent.pdf}
\end{center}
-Bei der Berechnung des Elementes $d_{ij}$ wird die Zeile $i$ von $B$
+Bei der Berechnung des Elementes $d_{i\!j}$ wird die Zeile $i$ von $B$
mit der Spalte $j$ von $C$ multipliziert.
Die blau eingefärbten Elemente in dieser Zeile und Spalte sind $0$.
Aus der Darstellung ist abzulesen, dass das Produkt verschwindet,
-die roten, von $0$ verschiedenen Elemente von den blauen Elementen
-annihiliert werden.
+wenn die roten, von $0$ verschiedenen Elemente von den blauen
+Elementen annihiliert werden.
Dies passiert immer, wenn $i+k>j-l$ ist, oder $i+(k+l)> j$.
Wir wenden diese Beobachtung jetzt auf die Potenzen $A^s$ an.
-Für die Matrixelemente von $A^s$ schreiben wir $a^s_{ij}$.
-Wir behaupten, dass die Matrixelemente $A^s$ die Bedingung
-$a_{ij}^s=0$ für $i+s>j$ erfüllen.
+Für die Matrixelemente von $A^s$ schreiben wir $a^s_{i\!j}$.
+Wir behaupten, dass die Matrixelemente von $A^s$ die Bedingung
+$a_{i\!j}^s=0$ für $i+s>j$ erfüllen.
Dies ist für $s=1$ nach Voraussetzung richtig, dies ist die
-Induktionsvoraussetzung.
-Nehmen wir jetzt an, dass $a_{ij}^s=0$ für $i+s>j$, dann folgt
-aus obiger Rechnung, dass $a_{ij}^{s+1}=0$ für $i+s+1>j$, so
+Induktionsverankerung.
+Nehmen wir jetzt an, dass $a_{i\!j}^s=0$ für $i+s>j$, dann folgt
+aus obiger Rechnung, dass $a_{i\!j}^{s+1}=0$ für $i+s+1>j$, so
dass die Bedingung auch für $A^s$ gilt (Induktionsschritt).
-Mit vollständiger Induktion folgt, dass $a_{ij}^s=0$ für $i+s>j$.
+Mit vollständiger Induktion folgt, dass $a_{i\!j}^s=0$ für $i+s>j$.
Insbesondere ist $A^n=0$, die Matrix $A$ ist nilpotent.
\end{beispiel}
@@ -468,6 +482,9 @@ Wir bezeichnen mit $N_n$ eine Matrix der Form
Mit etwas mehr Sorgfalt kann man auch die Bedingung, dass $A^{n-1}\ne 0$
sein muss, im Satz~\ref{buch:eigenwerte:satz:nnilpotent} loswerden.
+Sie bedeutet nämlich dass sich die Matrix in mehrere kleinere Blöcke
+der Form~\eqref{buch:eigenwerte:eqn:nnilpotent} zerlegen lässt, wie
+der folgende Satz zeigt.
\begin{satz}
\label{buch:eigenwerte:satz:allgnilpotent}
@@ -492,11 +509,18 @@ A'
& & &\multicolumn{1}{|c|}{\raisebox{0pt}[17pt][12pt]{\phantom{x}$N_{k_l}$}\phantom{x}}\\
\cline{4-4}
\end{array}
-\right)
+\right).
\label{buch:eigenwerte:eqn:allgnilpotent}
\end{equation}
\end{satz}
+Im Abschnitt~\ref{buch:subsection:normalform-einer-nilpotenten-matrix}
+wird ein Algorithmus zur Bestimmung einer geeigneten Basis für die
+Normalform~\eqref{buch:eigenwerte:eqn:allgnilpotent} in etwas mehr
+Detail dargestellt.
+
+Aus Satz lässt sich für eine beliebige lineare Abbildung auch bereits eine
+partielle Normalform finden.
Die Einschränkung von $f$ auf den invarianten Unterraum $\mathcal{K}(A)$
ist nilpotent.
Die Zerlegung $V=\mathcal{J}(A)\oplus \mathcal{K}(A)$ führt also zu einer
@@ -508,7 +532,6 @@ $\mathcal{K}(A)$ eine Basis so wählen, dass die Matrix die Blockform
\eqref{buch:eigenwerte:eqn:allgnilpotent} erhält.
-
\begin{figure}
\centering
\includegraphics[width=\textwidth]{chapters/40-eigenwerte/images/jknilp.pdf}
@@ -602,7 +625,7 @@ ist ein Block der Form $N_k$.
Für $0\le k\le l-1$ sind die Vektoren $A^kb_i$,
solange sie von $0$ verschieden sind,
alle nach Konstruktion linear unabhängig, sie bilden eine Basis
-von $\mathcal{K}^l(A)=\mathbb{R}^n$.
+von $\mathcal{K}^l(A)=\Bbbk^n$.
\begin{beispiel}
Die Basis für die Zerlegung der Matrix
@@ -618,7 +641,7 @@ A
in Blockform soll nach der oben beschriebenen Methode ermittelt werden.
Zunächst kann man nachrechnen, dass $A^2=0$ ist.
Der Kern von $A$ ist der Lösungsraum der Gleichung $Ax=0$, da alle Zeilen
-Vielfache der ersten Zeile sind, recht es zu verlangen, dass die
+Vielfache der ersten Zeile sind, reicht es zu verlangen, dass die
Komponenten $x_i$ der Lösung die Gleichung
\[
3x_1+x_2-2x_3=0
@@ -631,9 +654,10 @@ Wir verwenden daher die beiden Vektoren
\[
b_3=e_1=\begin{pmatrix} 1\\0\\0 \end{pmatrix}
,\qquad
-b_2=Ab_3=\begin{pmatrix*}[r] 3\\-21\\-6 \end{pmatrix*},
+b_2=Ab_3=\begin{pmatrix*}[r] 3\\-21\\-6 \end{pmatrix*}.
\]
-in dieser Basis hat $A$ die Matrix $N_2$.
+In einem Unterraum mit
+dieser Basis hat $A$ die Matrix $N_2$.
Jetzt muss noch ein Basisvektor $b_1$ gefunden werden,
der in $\ker A=\mathbb{L}$ liegt und so, dass $b_1$ und $b_2$
linear unabhängig sind.
@@ -641,7 +665,7 @@ Die zweite Bedingung kann leicht dadurch sichergestellt werden,
dass man die erste Komponente von $b_1$ als $0$ wählt.
Eine mögliche Lösung ist dann
\[
-b_1=\begin{pmatrix}0\\2\\1\end{pmatrix}
+b_1=\begin{pmatrix}0\\2\\1\end{pmatrix}.
\]
Die Matrix
\[
@@ -668,558 +692,561 @@ B^{-1}\begin{pmatrix*}[r]
0&0& -6
\end{pmatrix*}
=
-\begin{pmatrix}
-0&0&0\\
-0&0&1\\
-0&0&0
-\end{pmatrix}
+\left(
+\begin{array}{c|cc}
+0& & \\
+\hline
+ &0&1\\
+ &0&0
+\end{array}
+\right)
=
N_3.
\qedhere
\]
\end{beispiel}
+%%
+%% Begriff des Eigenwertes und Eigenvektors
+%%
+%\section{Eigenwerte und Eigenvektoren
+%\label{buch:section:eigenwerte-und-eigenvektoren}}
+%In diesem Abschnitt betrachten wir Vektorräume $V=\Bbbk^n$ über einem
+%beliebigen Körper $\Bbbk$ und quadratische Matrizen
+%$A\in M_n(\Bbbk)$.
+%In den meisten Anwendungen wird $\Bbbk=\mathbb{R}$ sein.
+%Da aber in $\mathbb{R}$ nicht alle algebraischen Gleichungen lösbar sind,
+%ist es manchmal notwendig, den Vektorraum zu erweitern um zum Beispiel
+%Eigenschaften der Matrix $A$ abzuleiten.
+%
+%\begin{definition}
+%Ein Vektor $v\in V$ heisst {\em Eigenvektor} von $A$ zum Eigenwert
+%$\lambda\in\Bbbk$, wenn $v\ne 0$ und $Av=\lambda v$ gilt.
+%\end{definition}
+%
+%Die Bedingung $v\ne 0$ dient dazu, pathologische Situationen auszuschliessen.
+%Für den Nullvektor gilt $A0=\lambda 0$ für jeden beliebigen Wert von
+%$\lambda\in\Bbbk$.
+%Würde man $v=0$ zulassen, wäre jede Zahl in $\Bbbk$ ein Eigenwert,
+%ein Eigenwert von $A$ wäre nichts besonderes.
+%Ausserdem wäre $0$ ein Eigenvektor zu jedem beliebigen Eigenwert.
+%
+%Eigenvektoren sind nicht eindeutig bestimmt, jedes von $0$ verschiedene
+%Vielfache von $v$ ist ebenfalls ein Eigenvektor.
+%Zu einem Eigenwert kann man also einen Eigenvektor jeweils mit
+%geeigneten Eigenschaften finden, zum Beispiel kann man für $\Bbbk = \mathbb{R}$
+%Eigenvektoren auf Länge $1$ normieren.
+%Im Folgenden werden wir oft die abkürzend linear unabhängige Eigenvektoren
+%einfach als ``verschiedene'' Eigenvektoren bezeichnen.
+%
+%Wenn $v$ ein Eigenvektor von $A$ zum Eigenwert $\lambda$ ist, dann kann
+%man ihn mit zusätzlichen Vektoren $v_2,\dots,v_n$ zu einer Basis
+%$\mathcal{B}=\{v,v_2,\dots,v_n\}$
+%von $V$ ergänzen.
+%Die Vektoren $v_k$ mit $k=2,\dots,n$ werden von $A$ natürlich auch
+%in den Vektorraum $V$ abgebildet, können also als Linearkombinationen
+%\[
+%Av = a_{1k}v + a_{2k}v_2 + a_{3k}v_3 + \dots a_{nk}v_n
+%\]
+%dargestellt werden.
+%In der Basis $\mathcal{B}$ bekommt die Matrix $A$ daher die Form
+%\[
+%A'
+%=
+%\begin{pmatrix}
+%\lambda&a_{12}&a_{13}&\dots &a_{1n}\\
+% 0 &a_{22}&a_{23}&\dots &a_{2n}\\
+% 0 &a_{32}&a_{33}&\dots &a_{3n}\\
+%\vdots &\vdots&\vdots&\ddots&\vdots\\
+% 0 &a_{n2}&a_{n3}&\dots &a_{nn}
+%\end{pmatrix}.
+%\]
+%Bereits ein einzelner Eigenwert und ein zugehöriger Eigenvektor
+%ermöglichen uns also, die Matrix in eine etwas einfachere Form
+%zu bringen.
+%
+%\begin{definition}
+%Für $\lambda\in\Bbbk$ heisst
+%\[
+%E_\lambda
+%=
+%\{ v\;|\; Av=\lambda v\}
+%\]
+%der {\em Eigenraum} zum Eigenwert $\lambda$.
+%\index{Eigenraum}%
+%\end{definition}
+%
+%Der Eigenraum $E_\lambda$ ist ein Unterraum von $V$, denn wenn
+%$u,v\in E_\lambda$, dann ist
+%\[
+%A(su+tv)
+%=
+%sAu+tAv
+%=
+%s\lambda u + t\lambda v
+%=
+%\lambda(su+tv),
+%\]
+%also ist auch $su+tv\in E_\lambda$.
+%Der Fall $E_\lambda = \{0\}=0$ bedeutet natürlich, dass $\lambda$ gar kein
+%Eigenwert ist.
+%
+%\begin{satz}
+%Wenn $\dim E_\lambda=n$, dann ist $A=\lambda E$.
+%\end{satz}
+%
+%\begin{proof}[Beweis]
+%Da $V$ ein $n$-dimensionaler Vektoraum ist, ist $E_\lambda=V$.
+%Jeder Vektor $v\in V$ erfüllt also die Bedingung $Av=\lambda v$,
+%oder $A=\lambda E$.
+%\end{proof}
+%
+%Wenn man die Eigenräume von $A$ kennt, dann kann man auch die Eigenräume
+%von $A+\mu E$ berechnen.
+%Ein Vektor $v\in E_\lambda$ erfüllt
+%\[
+%Av=\lambda v
+%\qquad\Rightarrow\qquad
+%(A+\mu)v = \lambda v + \mu v
+%=
+%(\lambda+\mu)v,
+%\]
+%somit ist $v$ ein Eigenvektor von $A+\mu E$ zum Eigenwert $\lambda+\mu$.
+%Insbesondere können wir statt die Eigenvektoren von $A$ zum Eigenwert $\lambda$
+%zu studieren, auch die Eigenvektoren zum Eigenwert $0$ von $A-\lambda E$
+%untersuchen.
+%
+%%
+%% Invariante Räume
+%%
+%\subsection{Verallgemeinerte Eigenräume
+%\label{buch:subsection:verallgemeinerte-eigenraeume}}
+%Wenn $\lambda$ ein Eigenwert der Matrix $A$ ist, dann ist
+%ist $A-\lambda E$ injektiv und $\ker(A-\lambda E)\ne 0$.
+%Man kann daher die invarianten Unterräume $\mathcal{K}(A-\lambda E)$
+%und $\mathcal{J}(A-\lambda E)$.
+%
+%\begin{beispiel}
+%Wir untersuchen die Matrix
+%\[
+%A
+%=
+%\begin{pmatrix}
+%1&1&-1&0\\
+%0&3&-1&1\\
+%0&2& 0&1\\
+%0&0& 0&2
+%\end{pmatrix}
+%\]
+%Man kann zeigen, dass $\lambda=1$ ein Eigenwert ist.
+%Wir suchen die Zerlegung des Vektorraums $\mathbb{R}^4$ in invariante
+%Unterräume $\mathcal{K}(A-E)$ und $\mathcal{J}(A-E)$.
+%Die Matrix $B=A-E$ ist
+%\[
+%B
+%=
+%\begin{pmatrix}
+%0&1&-1&0\\
+%0&2&-1&1\\
+%0&2&-1&1\\
+%0&0& 0&2
+%\end{pmatrix}
+%\]
+%und wir berechnen davon die Potenz
+%\[
+%D=B^4=(A-E)^4
+%=
+%\begin{pmatrix}
+%0&0& 0&0\\
+%0&2&-1&4\\
+%0&2&-1&4\\
+%0&0& 0&1
+%\end{pmatrix}.
+%\]
+%Daraus kann man ablesen, dass das Bild $\operatorname{im}D$
+%von $D$ die Basis
+%\[
+%b_1
+%=
+%\begin{pmatrix}
+%0\\0\\0\\1
+%\end{pmatrix}
+%, \qquad
+%b_2
+%=
+%\begin{pmatrix}
+%0\\1\\1\\0
+%\end{pmatrix}
+%\]
+%hat.
+%Für den Kern von $D$ können wir zum Beispiel die Basisvektoren
+%\[
+%b_3
+%=
+%\begin{pmatrix}
+%0\\1\\2\\0
+%\end{pmatrix}
+%,\qquad
+%b_4
+%=
+%\begin{pmatrix}
+%1\\0\\0\\0
+%\end{pmatrix}
+%\]
+%verwenden.
+%
+%Als erstes überprüfen wir, ob diese Basisvektoren tatsächlich invariante
+%Unterräume sind.
+%Für $\mathcal{J}(A-E) = \langle b_1,b_2\rangle$
+%berechnen wir
+%\begin{align*}
+%(A-E)b_1
+%&=
+%\begin{pmatrix} 0\\4\\4\\1 \end{pmatrix}
+%=
+%4b_2+b_1,
+%\\
+%(A-E)b_2
+%&=
+%\begin{pmatrix} 0\\1\\1\\0 \end{pmatrix}
+%=
+%b_2.
+%\end{align*}
+%Dies beweist, dass $\mathcal{J}(A-E)$ invariant ist.
+%In dieser Basis hat die von $A-E$ beschriebene lineare Abbildung
+%auf $\mathcal{J}(A-E)$ die Matrix
+%\[
+%A_{\mathcal{J}(A-E)}
+%=
+%\begin{pmatrix}
+%1&4\\
+%0&1
+%\end{pmatrix}.
+%\]
+%
+%Für den Kern $\mathcal{K}(A-E)$ findet man analog
+%\[
+%\left.
+%\begin{aligned}
+%Ab_3
+%&=
+%-b_4
+%\\
+%Ab_4
+%&=0
+%\end{aligned}
+%\quad\right\}
+%\qquad\Rightarrow\qquad
+%A_{\mathcal{K}(A-E)}
+%=
+%\begin{pmatrix}
+%0&-1\\
+%0& 0
+%\end{pmatrix}.
+%\]
+%In der Basis $\mathcal{B}=\{b_1,b_2,b_3,b_4\}$ hat $A$ die Matrix
+%in Blockform
+%\[
+%A'
+%=
+%\left(
+%\begin{array}{cc|cr}
+%2&4& & \\
+%0&2& & \\
+%\hline
+% & &1&-1\\
+% & &0& 1
+%\end{array}\right),
+%\]
+%die Blöcke gehören zu den invarianten Unterräumen $\mathcal{K}(A-E)$
+%und $\mathcal{K}(A-E)$.
+%Die aus $A-E$ gewonnen invarianten Unterräume sind offenbar auch invariante
+%Unterräume für $A$.
+%\end{beispiel}
+%
+%\begin{definition}
+%Ist $A$ eine Matrix mit Eigenwert $\lambda$, dann heisst der invariante
+%Unterraum
+%\[
+%\mathcal{E}_{\lambda}(A)
+%=
+%\mathcal{K}(A-\lambda E)
+%\]
+%der verallgemeinerte Eigenraum von $A$.
+%\end{definition}
+%
+%Es ist klar, dass
+%$E_\lambda(A)=\ker (A-\lambda E)\subset\mathcal{E}_{\lambda}(A)$.
+%
+%\subsection{Zerlegung in invariante Unterräume
+%\label{buch:subsection:zerlegung-in-invariante-unterraeume}}
+%Wenn $\lambda$ kein Eigenwert von $A$ ist, dann ist $A-\lambda E$
+%injektiv und damit $\ker(A-\lambda E)=0$.
+%Es folgt, dass $\mathcal{K}^i(A-\lambda E)=0$ und daher auch
+%$\mathcal{J}^i(A-\lambda E)=V$.
+%Die Zerlegung in invariante Unterräume $\mathcal{J}(A-\lambda E)$ und
+%$\mathcal{K}(A-\lambda E)$ liefert in diesem Falle also nichts Neues.
+%
+%Für einen Eigenwert $\lambda_1$ von $A$ dagegen, erhalten wir die Zerlegung
+%\[
+%V
+%=
+%\mathcal{E}_{\lambda_1}(A)
+%\oplus
+%\underbrace{\mathcal{J}(A-\lambda_1 E)}_{\displaystyle =V_2},
+%\]
+%wobei $\mathcal{E}_{\lambda_1}(A)\ne 0$ ist.
+%Die Matrix $A-\lambda_1 E$ ist eingeschränkt auf $\mathcal{E}_{\lambda_1}(A)$
+%nilpotent.
+%Die Zerlegung in invariante Unterräume ist zwar mit Hilfe von $A-\lambda_1E$
+%gewonnen worden, ist aber natürlich auch eine Zerlegung in invariante
+%Unterräume für $A$.
+%Wir können daher das Problem auf $V_2$ einschränken und nach einem weiteren
+%Eigenwert $\lambda_2$ von $A$ in $V_2$ suchen, was wieder eine Zerlegung
+%in invariante Unterräume liefert.
+%Indem wir so weiterarbeiten, bis wir den ganzen Raum ausgeschöpft haben,
+%können wir eine Zerlegung des ganzen Raumes $V$ finden, so dass $A$ auf
+%jedem einzelnen Summanden eine sehr einfach Form hat:
+%
+%\begin{satz}
+%\label{buch:eigenwerte:satz:zerlegung-in-eigenraeume}
+%Sei $V$ ein $\Bbbk$-Vektorraum und $f$ eine lineare Abbildung mit Matrix
+%$A$ derart, dass alle Eigenwerte $\lambda_1,\dots,\lambda_l$ von $A$
+%in $\Bbbk$ sind.
+%Dann gibt es eine Zerlegung von $V$ in verallgemeinerte Eigenräume
+%\[
+%V
+%=
+%\mathcal{E}_{\lambda_1}(A)
+%\oplus
+%\mathcal{E}_{\lambda_2}(A)
+%\oplus
+%\dots
+%\oplus
+%\mathcal{E}_{\lambda_l}(A).
+%\]
+%Die Einschränkung von $A-\lambda_{i}E$ auf den Eigenraum
+%$\mathcal{E}_{\lambda_i}(A)$ ist nilpotent.
+%\end{satz}
+%
+%\subsection{Das charakteristische Polynom
+%\label{buch:subsection:das-charakteristische-polynom}}
+%Ein Eigenvektor von $A$ erfüllt $Av=\lambda v$ oder gleichbedeutend
+%$(A-\lambda E)v=0$, er ist also eine nichttriviale Lösung des homogenen
+%Gleichungssystems mit Koeffizientenmatrix $A-\lambda E$.
+%Ein Eigenwert ist also ein Skalar derart, dass $A-\lambda E$
+%singulär ist.
+%Ob eine Matrix singulär ist, kann mit der Determinante festgestellt
+%werden.
+%Die Eigenwerte einer Matrix $A$ sind daher die Nullstellen
+%von $\det(A-\lambda E)$.
+%
+%\begin{definition}
+%Das {\em charakteristische Polynom}
+%\[
+%\chi_A(x)
+%=
+%\det (A-x E)
+%=
+%\left|
+%\begin{matrix}
+%a_{11}-x & a_{12} & \dots & a_{1n} \\
+%a_{21} & a_{22}-x & \dots & a_{2n} \\
+%\vdots &\vdots &\ddots & \vdots \\
+%a_{n1} & a_{n2} &\dots & a_{nn}-x
+%\end{matrix}
+%\right|.
+%\]
+%der Matrix $A$ ist ein Polynom vom Grad $n$ mit Koeffizienten in $\Bbbk$.
+%\end{definition}
+%
+%Findet man eine Nullstelle $\lambda\in\Bbbk$ von $\chi_A(x)$,
+%dann ist die Matrix $A-\lambda E\in M_n(\Bbbk)$ und mit dem Gauss-Algorithmus
+%kann man auch mindestens einen Vektor $v\in \Bbbk^n$ finden,
+%der $Av=\lambda v$ erfüllt.
+%Eine Matrix der Form wie in Satz~\ref{buch:eigenwerte:satz:jordanblock}
+%hat
+%\[
+%\chi_A(x)
+%=
+%\left|
+%\begin{matrix}
+%\lambda-x & 1 & & & & \\
+% & \lambda-x & 1 & & & \\
+% & & \lambda-x & & & \\
+% & & &\ddots& & \\
+% & & & &\lambda-x& 1 \\
+% & & & & &\lambda-x
+%\end{matrix}
+%\right|
+%=
+%(\lambda-x)^n
+%=
+%(-1)^n (x-\lambda)^n
+%\]
+%als charakteristisches Polynom, welches $\lambda$ als einzige
+%Nullstelle hat.
+%Der Eigenraum der Matrix ist aber nur eindimensional, man kann also
+%im Allgemeinen für jede Nullstelle des charakteristischen Polynoms
+%nicht mehr als einen Eigenvektor (d.~h.~einen eindimensionalen Eigenraum)
+%erwarten.
+%
+%Wenn das charakteristische Polynom von $A$ keine Nullstellen in $\Bbbk$ hat,
+%dann kann es auch keine Eigenvektoren in $\Bbbk^n$ geben.
+%Gäbe es nämlich einen solchen Vektor, dann müsste eine der Komponenten
+%des Vektors von $0$ verschieden sein, wir nehmen an, dass es die Komponente
+%in Zeile $k$ ist.
+%Die Komponente $v_k$ kann man auf zwei Arten berechnen, einmal als
+%die $k$-Komponenten von $Av$ und einmal als $k$-Komponente von $\lambda v$:
+%\[
+%a_{k1}v_1+\dots+a_{kn}v_n = \lambda v_k.
+%\]
+%Da $v_k\ne 0$ kann man nach $\lambda$ auflösen und erhält
+%\[
+%\lambda = \frac{a_{k1}v_1+\dots + a_{kn}v_n}{v_k}.
+%\]
+%Alle Terme auf der rechten Seite sind in $\Bbbk$ und werden nur mit
+%Körperoperationen in $\Bbbk$ verknüpft, also muss auch $\lambda\in\Bbbk$
+%sein, im Widerspruch zur Annahme.
+%
+%Durch Hinzufügen von geeigneten Elementen können wir immer zu einem
+%Körper $\Bbbk'$ übergehen, in dem das charakteristische Polynom
+%in Linearfaktoren zerfällt.
+%In diesem Körper kann man jetzt das homogene lineare Gleichungssystem
+%mit Koeffizientenmatrix $A-\lambda E$ lösen und damit mindestens
+%einen Eigenvektor $v$ für jeden Eigenwert finden.
+%Die Komponenten von $v$ liegen in $\Bbbk'$, und mindestens eine davon kann
+%nicht in $\Bbbk$ liegen.
+%Das bedeutet aber nicht, dass man diese Vektoren nicht für theoretische
+%Überlegungen über von $\Bbbk'$ unabhängige Eigenschaften der Matrix $A$ machen.
+%Das folgende Beispiel soll diese Idee illustrieren.
+%
+%\begin{beispiel}
+%Wir arbeiten in diesem Beispiel über dem Körper $\Bbbk=\mathbb{Q}$.
+%Die Matrix
+%\[
+%A=\begin{pmatrix}
+%-4&7\\
+%-2&4
+%\end{pmatrix}
+%\in
+%M_2(\mathbb{Q})
+%\]
+%hat das charakteristische Polynom
+%\[
+%\chi_A(x)
+%=
+%\left|
+%\begin{matrix}
+%-4-x&7\\-2&4-x
+%\end{matrix}
+%\right|
+%=
+%(-4-x)(4-x)-7\cdot(-2)
+%=
+%-16+x^2+14
+%=
+%x^2-2.
+%\]
+%Die Nullstellen sind $\pm\sqrt{2}$ und damit nicht in $\mathbb{Q}$.
+%Wir gehen daher über zum Körper $\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$, in dem
+%sich zwei Nullstellen $\lambda=\pm\sqrt{2}$ finden lassen.
+%Zu jedem Eigenwert lässt sich auch ein Eigenvektor
+%$v_{\pm\sqrt{2}}\in \mathbb{Q}(\!\sqrt{2})^2$, und unter Verwendung dieser
+%Basis bekommt die Matrix $A'=TAT^{-1}$ Diagonalform.
+%Die Transformationsmatrix $T$ enthält Matrixelemente aus
+%$\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$, die nicht in $\mathbb{Q}$ liegen.
+%Die Matrix $A$ lässt sich also über dem Körper $\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$
+%diagonalisieren, nicht aber über dem Körper $\mathbb{Q}$.
+%
+%Da $A'$ Diagonalform hat mit $\pm\sqrt{2}$ auf der Diagonalen, folgt
+%$A^{\prime 2} = 2E$, die Matrix $A'$ erfüllt also die Gleichung
+%\begin{equation}
+%A^{\prime 2}-E= \chi_{A}(A) = 0.
+%\label{buch:grundlagen:eqn:cayley-hamilton-beispiel}
+%\end{equation}
+%Dies is ein Spezialfall des Satzes von Cayley-Hamilton
+%(Satz~\ref{buch:normalformen:satz:cayley-hamilton})
+%welcher besagt, dass jede Matrix $A$ eine Nullstelle ihres
+%charakteristischen Polynoms ist: $\chi_A(A)=0$.
+%Die Gleichung~\ref{buch:grundlagen:eqn:cayley-hamilton-beispiel}
+%wurde zwar in $\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$ hergeleitet, aber in ihr kommen
+%keine Koeffizienten aus $\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$ vor, die man nicht auch
+%in $\mathbb{Q}$ berechnen könnte.
+%Sie gilt daher ganz allgemein.
+%\end{beispiel}
+%
+%\begin{beispiel}
+%Die Matrix
+%\[
+%A=\begin{pmatrix}
+%32&-41\\
+%24&-32
+%\end{pmatrix}
+%\in
+%M_2(\mathbb{R})
+%\]
+%über dem Körper $\Bbbk = \mathbb{R}$
+%hat das charakteristische Polynom
+%\[
+%\det(A-xE)
+%=
+%\left|
+%\begin{matrix}
+%32-x&-41 \\
+%25 &-32-x
+%\end{matrix}
+%\right|
+%=
+%(32-x)(-32-x)-25\cdot(-41)
+%=
+%x^2-32^2 + 1025
+%=
+%x^2+1.
+%\]
+%Die charakteristische Gleichung $\chi_A(x)=0$ hat in $\mathbb{R}$
+%keine Lösungen, daher gehen wir zum Körper $\Bbbk'=\mathbb{C}$ über,
+%in dem dank dem Fundamentalsatz der Algebra alle Nullstellen zu finden
+%sind, sie sind $\pm i$.
+%In $\mathbb C$ lassen sich dann auch Eigenvektoren finden, man muss dazu die
+%folgenden linearen Gleichungssyteme lösen:
+%\begin{align*}
+%\begin{tabular}{|>{$}c<{$}>{$}c<{$}|}
+%32-i&-41\\
+%25 &-32-i
+%\end{tabular}
+%&
+%\rightarrow
+%\begin{tabular}{|>{$}c<{$}>{$}c<{$}|}
+%1 & t\\
+%0 & 0
+%\end{tabular}
+%&
+%\begin{tabular}{|>{$}c<{$}>{$}c<{$}|}
+%32+i&-41\\
+%25 &-32+i
+%\end{tabular}
+%&
+%\rightarrow
+%\begin{tabular}{|>{$}c<{$}>{$}c<{$}|}
+%1 & \overline{t}\\
+%0 & 0
+%\end{tabular},
+%\intertext{wobei wir $t=-41/(32-i) =-41(32+i)/1025= -1.28 -0.04i = (64-1)/50$
+%abgekürzt haben.
+%Die zugehörigen Eigenvektoren sind}
+%v_i&=\begin{pmatrix}t\\i\end{pmatrix}
+%&
+%v_{-i}&=\begin{pmatrix}\overline{t}\\i\end{pmatrix}
+%\end{align*}
+%Mit den Vektoren $v_i$ und $v_{-i}$ als Basis kann die Matrix $A$ als
+%komplexe Matrix, also mit komplexem $T$ in die komplexe Diagonalmatrix
+%$A'=\operatorname{diag}(i,-i)$ transformiert werden.
+%Wieder kann man sofort ablesen, dass $A^{\prime2}+E=0$, und wieder kann
+%man schliessen, dass für die relle Matrix $A$ ebenfalls $\chi_A(A)=0$
+%gelten muss.
+%\end{beispiel}
%
-% Begriff des Eigenwertes und Eigenvektors
%
-\subsection{Eigenwerte und Eigenvektoren
-\label{buch:subsection:eigenwerte-und-eigenvektoren}}
-In diesem Abschnitt betrachten wir Vektorräume $V=\Bbbk^n$ über einem
-beliebigen Körper $\Bbbk$ und quadratische Matrizen
-$A\in M_n(\Bbbk)$.
-In den meisten Anwendungen wird $\Bbbk=\mathbb{R}$ sein.
-Da aber in $\mathbb{R}$ nicht alle algebraischen Gleichungen lösbar sind,
-ist es manchmal notwendig, den Vektorraum zu erweitern um zum Beispiel
-Eigenschaften der Matrix $A$ abzuleiten.
-
-\begin{definition}
-Ein Vektor $v\in V$ heisst {\em Eigenvektor} von $A$ zum Eigenwert
-$\lambda\in\Bbbk$, wenn $v\ne 0$ und $Av=\lambda v$ gilt.
-\end{definition}
-
-Die Bedingung $v\ne 0$ dient dazu, pathologische Situationen auszuschliessen.
-Für den Nullvektor gilt $A0=\lambda 0$ für jeden beliebigen Wert von
-$\lambda\in\Bbbk$.
-Würde man $v=0$ zulassen, wäre jede Zahl in $\Bbbk$ ein Eigenwert,
-ein Eigenwert von $A$ wäre nichts besonderes.
-Ausserdem wäre $0$ ein Eigenvektor zu jedem beliebigen Eigenwert.
-
-Eigenvektoren sind nicht eindeutig bestimmt, jedes von $0$ verschiedene
-Vielfache von $v$ ist ebenfalls ein Eigenvektor.
-Zu einem Eigenwert kann man also einen Eigenvektor jeweils mit
-geeigneten Eigenschaften finden, zum Beispiel kann man für $\Bbbk = \mathbb{R}$
-Eigenvektoren auf Länge $1$ normieren.
-Im Folgenden werden wir oft die abkürzend linear unabhängige Eigenvektoren
-einfach als ``verschiedene'' Eigenvektoren bezeichnen.
-
-Wenn $v$ ein Eigenvektor von $A$ zum Eigenwert $\lambda$ ist, dann kann
-man ihn mit zusätzlichen Vektoren $v_2,\dots,v_n$ zu einer Basis
-$\mathcal{B}=\{v,v_2,\dots,v_n\}$
-von $V$ ergänzen.
-Die Vektoren $v_k$ mit $k=2,\dots,n$ werden von $A$ natürlich auch
-in den Vektorraum $V$ abgebildet, können also als Linearkombinationen
-\[
-Av = a_{1k}v + a_{2k}v_2 + a_{3k}v_3 + \dots a_{nk}v_n
-\]
-dargestellt werden.
-In der Basis $\mathcal{B}$ bekommt die Matrix $A$ daher die Form
-\[
-A'
-=
-\begin{pmatrix}
-\lambda&a_{12}&a_{13}&\dots &a_{1n}\\
- 0 &a_{22}&a_{23}&\dots &a_{2n}\\
- 0 &a_{32}&a_{33}&\dots &a_{3n}\\
-\vdots &\vdots&\vdots&\ddots&\vdots\\
- 0 &a_{n2}&a_{n3}&\dots &a_{nn}
-\end{pmatrix}.
-\]
-Bereits ein einzelner Eigenwert und ein zugehöriger Eigenvektor
-ermöglichen uns also, die Matrix in eine etwas einfachere Form
-zu bringen.
-
-\begin{definition}
-Für $\lambda\in\Bbbk$ heisst
-\[
-E_\lambda
-=
-\{ v\;|\; Av=\lambda v\}
-\]
-der {\em Eigenraum} zum Eigenwert $\lambda$.
-\index{Eigenraum}%
-\end{definition}
-
-Der Eigenraum $E_\lambda$ ist ein Unterraum von $V$, denn wenn
-$u,v\in E_\lambda$, dann ist
-\[
-A(su+tv)
-=
-sAu+tAv
-=
-s\lambda u + t\lambda v
-=
-\lambda(su+tv),
-\]
-also ist auch $su+tv\in E_\lambda$.
-Der Fall $E_\lambda = \{0\}=0$ bedeutet natürlich, dass $\lambda$ gar kein
-Eigenwert ist.
-
-\begin{satz}
-Wenn $\dim E_\lambda=n$, dann ist $A=\lambda E$.
-\end{satz}
-
-\begin{proof}[Beweis]
-Da $V$ ein $n$-dimensionaler Vektoraum ist, ist $E_\lambda=V$.
-Jeder Vektor $v\in V$ erfüllt also die Bedingung $Av=\lambda v$,
-oder $A=\lambda E$.
-\end{proof}
-
-Wenn man die Eigenräume von $A$ kennt, dann kann man auch die Eigenräume
-von $A+\mu E$ berechnen.
-Ein Vektor $v\in E_\lambda$ erfüllt
-\[
-Av=\lambda v
-\qquad\Rightarrow\qquad
-(A+\mu)v = \lambda v + \mu v
-=
-(\lambda+\mu)v,
-\]
-somit ist $v$ ein Eigenvektor von $A+\mu E$ zum Eigenwert $\lambda+\mu$.
-Insbesondere können wir statt die Eigenvektoren von $A$ zum Eigenwert $\lambda$
-zu studieren, auch die Eigenvektoren zum Eigenwert $0$ von $A-\lambda E$
-untersuchen.
-
%
-% Invariante Räume
%
-\subsection{Verallgemeinerte Eigenräume
-\label{buch:subsection:verallgemeinerte-eigenraeume}}
-Wenn $\lambda$ ein Eigenwert der Matrix $A$ ist, dann ist
-ist $A-\lambda E$ injektiv und $\ker(A-\lambda E)\ne 0$.
-Man kann daher die invarianten Unterräume $\mathcal{K}(A-\lambda E)$
-und $\mathcal{J}(A-\lambda E)$.
-
-\begin{beispiel}
-Wir untersuchen die Matrix
-\[
-A
-=
-\begin{pmatrix}
-1&1&-1&0\\
-0&3&-1&1\\
-0&2& 0&1\\
-0&0& 0&2
-\end{pmatrix}
-\]
-Man kann zeigen, dass $\lambda=1$ ein Eigenwert ist.
-Wir suchen die Zerlegung des Vektorraums $\mathbb{R}^4$ in invariante
-Unterräume $\mathcal{K}(A-E)$ und $\mathcal{J}(A-E)$.
-Die Matrix $B=A-E$ ist
-\[
-B
-=
-\begin{pmatrix}
-0&1&-1&0\\
-0&2&-1&1\\
-0&2&-1&1\\
-0&0& 0&2
-\end{pmatrix}
-\]
-und wir berechnen davon die Potenz
-\[
-D=B^4=(A-E)^4
-=
-\begin{pmatrix}
-0&0& 0&0\\
-0&2&-1&4\\
-0&2&-1&4\\
-0&0& 0&1
-\end{pmatrix}.
-\]
-Daraus kann man ablesen, dass das Bild $\operatorname{im}D$
-von $D$ die Basis
-\[
-b_1
-=
-\begin{pmatrix}
-0\\0\\0\\1
-\end{pmatrix}
-, \qquad
-b_2
-=
-\begin{pmatrix}
-0\\1\\1\\0
-\end{pmatrix}
-\]
-hat.
-Für den Kern von $D$ können wir zum Beispiel die Basisvektoren
-\[
-b_3
-=
-\begin{pmatrix}
-0\\1\\2\\0
-\end{pmatrix}
-,\qquad
-b_4
-=
-\begin{pmatrix}
-1\\0\\0\\0
-\end{pmatrix}
-\]
-verwenden.
-
-Als erstes überprüfen wir, ob diese Basisvektoren tatsächlich invariante
-Unterräume sind.
-Für $\mathcal{J}(A-E) = \langle b_1,b_2\rangle$
-berechnen wir
-\begin{align*}
-(A-E)b_1
-&=
-\begin{pmatrix} 0\\4\\4\\1 \end{pmatrix}
-=
-4b_2+b_1,
-\\
-(A-E)b_2
-&=
-\begin{pmatrix} 0\\1\\1\\0 \end{pmatrix}
-=
-b_2.
-\end{align*}
-Dies beweist, dass $\mathcal{J}(A-E)$ invariant ist.
-In dieser Basis hat die von $A-E$ beschriebene lineare Abbildung
-auf $\mathcal{J}(A-E)$ die Matrix
-\[
-A_{\mathcal{J}(A-E)}
-=
-\begin{pmatrix}
-1&4\\
-0&1
-\end{pmatrix}.
-\]
-
-Für den Kern $\mathcal{K}(A-E)$ findet man analog
-\[
-\left.
-\begin{aligned}
-Ab_3
-&=
--b_4
-\\
-Ab_4
-&=0
-\end{aligned}
-\quad\right\}
-\qquad\Rightarrow\qquad
-A_{\mathcal{K}(A-E)}
-=
-\begin{pmatrix}
-0&-1\\
-0& 0
-\end{pmatrix}.
-\]
-In der Basis $\mathcal{B}=\{b_1,b_2,b_3,b_4\}$ hat $A$ die Matrix
-in Blockform
-\[
-A'
-=
-\left(
-\begin{array}{cc|cr}
-2&4& & \\
-0&2& & \\
-\hline
- & &1&-1\\
- & &0& 1
-\end{array}\right),
-\]
-die Blöcke gehören zu den invarianten Unterräumen $\mathcal{K}(A-E)$
-und $\mathcal{K}(A-E)$.
-Die aus $A-E$ gewonnen invarianten Unterräume sind offenbar auch invariante
-Unterräume für $A$.
-\end{beispiel}
-
-\begin{definition}
-Ist $A$ eine Matrix mit Eigenwert $\lambda$, dann heisst der invariante
-Unterraum
-\[
-\mathcal{E}_{\lambda}(A)
-=
-\mathcal{K}(A-\lambda E)
-\]
-der verallgemeinerte Eigenraum von $A$.
-\end{definition}
-
-Es ist klar, dass
-$E_\lambda(A)=\ker (A-\lambda E)\subset\mathcal{E}_{\lambda}(A)$.
-
-\subsection{Zerlegung in invariante Unterräume
-\label{buch:subsection:zerlegung-in-invariante-unterraeume}}
-Wenn $\lambda$ kein Eigenwert von $A$ ist, dann ist $A-\lambda E$
-injektiv und damit $\ker(A-\lambda E)=0$.
-Es folgt, dass $\mathcal{K}^i(A-\lambda E)=0$ und daher auch
-$\mathcal{J}^i(A-\lambda E)=V$.
-Die Zerlegung in invariante Unterräume $\mathcal{J}(A-\lambda E)$ und
-$\mathcal{K}(A-\lambda E)$ liefert in diesem Falle also nichts Neues.
-
-Für einen Eigenwert $\lambda_1$ von $A$ dagegen, erhalten wir die Zerlegung
-\[
-V
-=
-\mathcal{E}_{\lambda_1}(A)
-\oplus
-\underbrace{\mathcal{J}(A-\lambda_1 E)}_{\displaystyle =V_2},
-\]
-wobei $\mathcal{E}_{\lambda_1}(A)\ne 0$ ist.
-Die Matrix $A-\lambda_1 E$ ist eingeschränkt auf $\mathcal{E}_{\lambda_1}(A)$
-nilpotent.
-Die Zerlegung in invariante Unterräume ist zwar mit Hilfe von $A-\lambda_1E$
-gewonnen worden, ist aber natürlich auch eine Zerlegung in invariante
-Unterräume für $A$.
-Wir können daher das Problem auf $V_2$ einschränken und nach einem weiteren
-Eigenwert $\lambda_2$ von $A$ in $V_2$ suchen, was wieder eine Zerlegung
-in invariante Unterräume liefert.
-Indem wir so weiterarbeiten, bis wir den ganzen Raum ausgeschöpft haben,
-können wir eine Zerlegung des ganzen Raumes $V$ finden, so dass $A$ auf
-jedem einzelnen Summanden eine sehr einfach Form hat:
-
-\begin{satz}
-\label{buch:eigenwerte:satz:zerlegung-in-eigenraeume}
-Sei $V$ ein $\Bbbk$-Vektorraum und $f$ eine lineare Abbildung mit Matrix
-$A$ derart, dass alle Eigenwerte $\lambda_1,\dots,\lambda_l$ von $A$
-in $\Bbbk$ sind.
-Dann gibt es eine Zerlegung von $V$ in verallgemeinerte Eigenräume
-\[
-V
-=
-\mathcal{E}_{\lambda_1}(A)
-\oplus
-\mathcal{E}_{\lambda_2}(A)
-\oplus
-\dots
-\oplus
-\mathcal{E}_{\lambda_l}(A).
-\]
-Die Einschränkung von $A-\lambda_{i}E$ auf den Eigenraum
-$\mathcal{E}_{\lambda_i}(A)$ ist nilpotent.
-\end{satz}
-
-\subsection{Das charakteristische Polynom
-\label{buch:subsection:das-charakteristische-polynom}}
-Ein Eigenvektor von $A$ erfüllt $Av=\lambda v$ oder gleichbedeutend
-$(A-\lambda E)v=0$, er ist also eine nichttriviale Lösung des homogenen
-Gleichungssystems mit Koeffizientenmatrix $A-\lambda E$.
-Ein Eigenwert ist also ein Skalar derart, dass $A-\lambda E$
-singulär ist.
-Ob eine Matrix singulär ist, kann mit der Determinante festgestellt
-werden.
-Die Eigenwerte einer Matrix $A$ sind daher die Nullstellen
-von $\det(A-\lambda E)$.
-
-\begin{definition}
-Das {\em charakteristische Polynom}
-\[
-\chi_A(x)
-=
-\det (A-x E)
-=
-\left|
-\begin{matrix}
-a_{11}-x & a_{12} & \dots & a_{1n} \\
-a_{21} & a_{22}-x & \dots & a_{2n} \\
-\vdots &\vdots &\ddots & \vdots \\
-a_{n1} & a_{n2} &\dots & a_{nn}-x
-\end{matrix}
-\right|.
-\]
-der Matrix $A$ ist ein Polynom vom Grad $n$ mit Koeffizienten in $\Bbbk$.
-\end{definition}
-
-Findet man eine Nullstelle $\lambda\in\Bbbk$ von $\chi_A(x)$,
-dann ist die Matrix $A-\lambda E\in M_n(\Bbbk)$ und mit dem Gauss-Algorithmus
-kann man auch mindestens einen Vektor $v\in \Bbbk^n$ finden,
-der $Av=\lambda v$ erfüllt.
-Eine Matrix der Form wie in Satz~\ref{buch:eigenwerte:satz:jordanblock}
-hat
-\[
-\chi_A(x)
-=
-\left|
-\begin{matrix}
-\lambda-x & 1 & & & & \\
- & \lambda-x & 1 & & & \\
- & & \lambda-x & & & \\
- & & &\ddots& & \\
- & & & &\lambda-x& 1 \\
- & & & & &\lambda-x
-\end{matrix}
-\right|
-=
-(\lambda-x)^n
-=
-(-1)^n (x-\lambda)^n
-\]
-als charakteristisches Polynom, welches $\lambda$ als einzige
-Nullstelle hat.
-Der Eigenraum der Matrix ist aber nur eindimensional, man kann also
-im Allgemeinen für jede Nullstelle des charakteristischen Polynoms
-nicht mehr als einen Eigenvektor (d.~h.~einen eindimensionalen Eigenraum)
-erwarten.
-
-Wenn das charakteristische Polynom von $A$ keine Nullstellen in $\Bbbk$ hat,
-dann kann es auch keine Eigenvektoren in $\Bbbk^n$ geben.
-Gäbe es nämlich einen solchen Vektor, dann müsste eine der Komponenten
-des Vektors von $0$ verschieden sein, wir nehmen an, dass es die Komponente
-in Zeile $k$ ist.
-Die Komponente $v_k$ kann man auf zwei Arten berechnen, einmal als
-die $k$-Komponenten von $Av$ und einmal als $k$-Komponente von $\lambda v$:
-\[
-a_{k1}v_1+\dots+a_{kn}v_n = \lambda v_k.
-\]
-Da $v_k\ne 0$ kann man nach $\lambda$ auflösen und erhält
-\[
-\lambda = \frac{a_{k1}v_1+\dots + a_{kn}v_n}{v_k}.
-\]
-Alle Terme auf der rechten Seite sind in $\Bbbk$ und werden nur mit
-Körperoperationen in $\Bbbk$ verknüpft, also muss auch $\lambda\in\Bbbk$
-sein, im Widerspruch zur Annahme.
-
-Durch Hinzufügen von geeigneten Elementen können wir immer zu einem
-Körper $\Bbbk'$ übergehen, in dem das charakteristische Polynom
-in Linearfaktoren zerfällt.
-In diesem Körper kann man jetzt das homogene lineare Gleichungssystem
-mit Koeffizientenmatrix $A-\lambda E$ lösen und damit mindestens
-einen Eigenvektor $v$ für jeden Eigenwert finden.
-Die Komponenten von $v$ liegen in $\Bbbk'$, und mindestens eine davon kann
-nicht in $\Bbbk$ liegen.
-Das bedeutet aber nicht, dass man diese Vektoren nicht für theoretische
-Überlegungen über von $\Bbbk'$ unabhängige Eigenschaften der Matrix $A$ machen.
-Das folgende Beispiel soll diese Idee illustrieren.
-
-\begin{beispiel}
-Wir arbeiten in diesem Beispiel über dem Körper $\Bbbk=\mathbb{Q}$.
-Die Matrix
-\[
-A=\begin{pmatrix}
--4&7\\
--2&4
-\end{pmatrix}
-\in
-M_2(\mathbb{Q})
-\]
-hat das charakteristische Polynom
-\[
-\chi_A(x)
-=
-\left|
-\begin{matrix}
--4-x&7\\-2&4-x
-\end{matrix}
-\right|
-=
-(-4-x)(4-x)-7\cdot(-2)
-=
--16+x^2+14
-=
-x^2-2.
-\]
-Die Nullstellen sind $\pm\sqrt{2}$ und damit nicht in $\mathbb{Q}$.
-Wir gehen daher über zum Körper $\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$, in dem
-sich zwei Nullstellen $\lambda=\pm\sqrt{2}$ finden lassen.
-Zu jedem Eigenwert lässt sich auch ein Eigenvektor
-$v_{\pm\sqrt{2}}\in \mathbb{Q}(\!\sqrt{2})^2$, und unter Verwendung dieser
-Basis bekommt die Matrix $A'=TAT^{-1}$ Diagonalform.
-Die Transformationsmatrix $T$ enthält Matrixelemente aus
-$\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$, die nicht in $\mathbb{Q}$ liegen.
-Die Matrix $A$ lässt sich also über dem Körper $\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$
-diagonalisieren, nicht aber über dem Körper $\mathbb{Q}$.
-
-Da $A'$ Diagonalform hat mit $\pm\sqrt{2}$ auf der Diagonalen, folgt
-$A^{\prime 2} = 2E$, die Matrix $A'$ erfüllt also die Gleichung
-\begin{equation}
-A^{\prime 2}-E= \chi_{A}(A) = 0.
-\label{buch:grundlagen:eqn:cayley-hamilton-beispiel}
-\end{equation}
-Dies is ein Spezialfall des Satzes von Cayley-Hamilton
-(Satz~\ref{buch:normalformen:satz:cayley-hamilton})
-welcher besagt, dass jede Matrix $A$ eine Nullstelle ihres
-charakteristischen Polynoms ist: $\chi_A(A)=0$.
-Die Gleichung~\ref{buch:grundlagen:eqn:cayley-hamilton-beispiel}
-wurde zwar in $\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$ hergeleitet, aber in ihr kommen
-keine Koeffizienten aus $\mathbb{Q}(\!\sqrt{2})$ vor, die man nicht auch
-in $\mathbb{Q}$ berechnen könnte.
-Sie gilt daher ganz allgemein.
-\end{beispiel}
-
-\begin{beispiel}
-Die Matrix
-\[
-A=\begin{pmatrix}
-32&-41\\
-24&-32
-\end{pmatrix}
-\in
-M_2(\mathbb{R})
-\]
-über dem Körper $\Bbbk = \mathbb{R}$
-hat das charakteristische Polynom
-\[
-\det(A-xE)
-=
-\left|
-\begin{matrix}
-32-x&-41 \\
-25 &-32-x
-\end{matrix}
-\right|
-=
-(32-x)(-32-x)-25\cdot(-41)
-=
-x^2-32^2 + 1025
-=
-x^2+1.
-\]
-Die charakteristische Gleichung $\chi_A(x)=0$ hat in $\mathbb{R}$
-keine Lösungen, daher gehen wir zum Körper $\Bbbk'=\mathbb{C}$ über,
-in dem dank dem Fundamentalsatz der Algebra alle Nullstellen zu finden
-sind, sie sind $\pm i$.
-In $\mathbb C$ lassen sich dann auch Eigenvektoren finden, man muss dazu die
-folgenden linearen Gleichungssyteme lösen:
-\begin{align*}
-\begin{tabular}{|>{$}c<{$}>{$}c<{$}|}
-32-i&-41\\
-25 &-32-i
-\end{tabular}
-&
-\rightarrow
-\begin{tabular}{|>{$}c<{$}>{$}c<{$}|}
-1 & t\\
-0 & 0
-\end{tabular}
-&
-\begin{tabular}{|>{$}c<{$}>{$}c<{$}|}
-32+i&-41\\
-25 &-32+i
-\end{tabular}
-&
-\rightarrow
-\begin{tabular}{|>{$}c<{$}>{$}c<{$}|}
-1 & \overline{t}\\
-0 & 0
-\end{tabular},
-\intertext{wobei wir $t=-41/(32-i) =-41(32+i)/1025= -1.28 -0.04i = (64-1)/50$
-abgekürzt haben.
-Die zugehörigen Eigenvektoren sind}
-v_i&=\begin{pmatrix}t\\i\end{pmatrix}
-&
-v_{-i}&=\begin{pmatrix}\overline{t}\\i\end{pmatrix}
-\end{align*}
-Mit den Vektoren $v_i$ und $v_{-i}$ als Basis kann die Matrix $A$ als
-komplexe Matrix, also mit komplexem $T$ in die komplexe Diagonalmatrix
-$A'=\operatorname{diag}(i,-i)$ transformiert werden.
-Wieder kann man sofort ablesen, dass $A^{\prime2}+E=0$, und wieder kann
-man schliessen, dass für die relle Matrix $A$ ebenfalls $\chi_A(A)=0$
-gelten muss.
-\end{beispiel}
-
-
-
-
diff --git a/buch/chapters/40-eigenwerte/normalformen.tex b/buch/chapters/40-eigenwerte/normalformen.tex
index a9f8c9b..2607856 100644
--- a/buch/chapters/40-eigenwerte/normalformen.tex
+++ b/buch/chapters/40-eigenwerte/normalformen.tex
@@ -122,7 +122,7 @@ A'
\cline{4-4}
\end{array}
\right)
-\label{buch:eigenwerte:eqn:allgnilpotent}
+\label{buch:eigenwerte:eqn:allgjordan}
\end{equation}
wobei, $A_i$ Matrizen mit dem einzigen Eigenwert $\lambda_i$ sind.
diff --git a/buch/chapters/40-eigenwerte/spektralradius.tex b/buch/chapters/40-eigenwerte/spektralradius.tex
index 1d20404..91f17a7 100644
--- a/buch/chapters/40-eigenwerte/spektralradius.tex
+++ b/buch/chapters/40-eigenwerte/spektralradius.tex
@@ -78,7 +78,7 @@ J_n(\lambda)^k
\end{equation}
mit den Matrixelementen
\[
-(J_n(\lambda)^k)_{ij}
+(J_n(\lambda)^k)_{i\!j}
=
\binom{k}{j-i}\lambda^{k-j+i}.
\]
@@ -93,7 +93,7 @@ J_n(\lambda) = \lambda E + N_n
schreibt, wobei $N_n$ die Matrix \eqref{buch:eigenwerte:eqn:nnilpotent} ist.
Die Potenzen von $N_n$ haben die Matrix-Elemente
\[
-(N_n^k)_{ij}
+(N_n^k)_{i\!j}
=
\delta_{i,j-k}
=
diff --git a/buch/chapters/40-eigenwerte/spektraltheorie.tex b/buch/chapters/40-eigenwerte/spektraltheorie.tex
index 466b99e..20efede 100644
--- a/buch/chapters/40-eigenwerte/spektraltheorie.tex
+++ b/buch/chapters/40-eigenwerte/spektraltheorie.tex
@@ -115,7 +115,7 @@ k_i(z)
\frac{(z-z_0)\dots \widehat{(z-z_i)}\dots (z-z_n)}{(z_i-z_0)\dots \widehat{(z_i-z_i)}\dots (z_i-z_n)}
\]
haben die Eigenschaft
-$k_i(z_j)=\delta_{ij}$.
+$k_i(z_j)=\delta_{i\!j}$.
Damit lässt sich jetzt ein Polynom
\[
p(z) = \sum_{j=0}^n f(z_j) \frac{l_j(z)}{l_j(z_j)}
@@ -126,7 +126,7 @@ p(z_i)
=
\sum_{j=0}^n f(z_j) \frac{l_j(z_i)}{l_j(z_j)}
=
-\sum_{j=0}^n f(z_j) \delta_{ij}
+\sum_{j=0}^n f(z_j) \delta_{i\!j}
=
f_(z_i)
\]
@@ -699,15 +699,15 @@ Sei $A$ eine obere Dreiecksmatrix, das Argument für eine untere Dreiecksmatrix
funktioniert gleich.
Wir berechnen ein Diagonalelement für beide Produkte $AA^*$ und $A^*A$.
Dazu brauchen wir die Matrixelemente von $A$ und $A^*$.
-Bezeichnen wir die Matrixelemente von $A$ mit $a_{ij}$, dann hat $A^*$
-die Matrixelemente $(A^*)_{ij}=\overline{a}_{ji}$.
+Bezeichnen wir die Matrixelemente von $A$ mit $a_{i\!j}$, dann hat $A^*$
+die Matrixelemente $(A^*)_{i\!j}=\overline{a}_{ji}$.
Damit kann man die Diagonalelemente der Produkte als
\begin{align*}
(AA^*)_{ii}
&=
-\sum_{j=1}^n a_{ij}\overline{a}_{ij}
+\sum_{j=1}^n a_{i\!j}\overline{a}_{i\!j}
=
-\sum_{j=i}^n |a_{ij}|^2
+\sum_{j=i}^n |a_{i\!j}|^2
\\
(A^*A)_{ii}
&=