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--- a/buch/papers/laguerre/gamma.tex
+++ b/buch/papers/laguerre/gamma.tex
@@ -25,7 +25,7 @@ markant verbessern können.
% wenden wir dann die Gauss-Laguerre-Quadratur auf die Gamma-Funktion und
% erweitern die Methode
-{\subsection{Gamma-Funktion}
+\subsection{Gamma-Funktion%
\label{laguerre:subsection:gamma}}
Die Gamma-Funktion ist eine Erweiterung der Fakultät auf die reale und komplexe
Zahlenmenge.
@@ -44,11 +44,11 @@ Integral der Form
.
\end{align}
Der Term $e^{-x}$ im Integranden und der Integrationsbereich erfüllen
-genau die Bedingungen der Laguerre-Integration.
+genau die Bedingungen der Gauss-Laguerre-Integration.
% Der Term $e^{-t}$ ist genau die Gewichtsfunktion der Laguerre-Integration und
% der Definitionsbereich passt ebenfalls genau für dieses Verfahren.
-Weiter zu erwähnen ist, dass für die assoziierte Laguerre-Integration die
-Gewichtsfunktion $x^\nu e^{-x}$ exakt dem Integranden
+Weiter zu erwähnen ist, dass für die assoziierte Gauss-Laguerre-Integration die
+Gewichtsfunktion $x^\nu e^{-x}$ exakt dem Integranden
für $\nu = z - 1$ entspricht.
\subsubsection{Funktionalgleichung}
@@ -84,10 +84,11 @@ her.
Dadurch lassen Werte der Gamma-Funktion sich für $z$ in der rechten Halbebene
leicht in die linke Halbebene übersetzen und umgekehrt.
-{\subsection{Berechnung mittels Gauss-Laguerre-Quadratur}
+\subsection{Berechnung mittels
+Gauss-Laguerre-Quadratur%
\label{laguerre:subsection:gauss-lag-gamma}}
In den vorherigen Abschnitten haben wir gesehen,
-dass sich die Gamma-Funktion bestens für die Gauss-Laguerre-Quadratur
+dass sich die Gamma-Funktion bestens für die Gauss-Laguerre-Quadratur
\begin{align*}
\int_0^\infty x^{z-1} e^{-x} \, dx
=
@@ -169,16 +170,6 @@ Somit entscheiden wir uns aufgrund der vorherigen Punkte,
die zweite Variante weiterzuverfolgen.
\subsubsection{Direkter Ansatz}
-Wenden wir also die Gauss-Laguerre-Quadratur aus
-\eqref{laguerre:laguerrequadratur} auf die Gamma-Funktion
-\eqref{laguerre:gamma} an,
-ergibt sich
-\begin{align}
-\Gamma(z)
-\approx
-\sum_{i=1}^n x_i^{z-1} A_i.
-\label{laguerre:naive_lag}
-\end{align}
%
\begin{figure}
\centering
@@ -186,10 +177,22 @@ ergibt sich
\includegraphics{papers/laguerre/images/rel_error_simple.pdf}
%\vspace{-12pt}
\caption{Relativer Fehler des direkten Ansatzes
-für verschiedene reele Werte von $z$ und Grade $n$ der Laguerre-Polynome}
+für verschiedene reelle Werte von $z$ und Grade $n$ der
+Laguerre-Polynome}%
\label{laguerre:fig:rel_error_simple}
\end{figure}
-%
+%.
+Wenden wir also die Gauss-Laguerre-Quadratur aus
+\eqref{laguerre:laguerrequadratur} auf die Gamma-Funktion
+\eqref{laguerre:gamma} an,
+ergibt sich
+\begin{align}
+\Gamma(z)
+\approx
+\sum_{i=1}^n x_i^{z-1} A_i
+\label{laguerre:naive_lag}
+.
+\end{align}
Bevor wir die Gauss-Laguerre-Quadratur anwenden,
möchten wir als ersten Schritt eine Fehlerabschätzung durchführen.
Für den Fehlerterm \eqref{laguerre:lag_error} wird die $2n$-te Ableitung
@@ -220,8 +223,8 @@ und für $z > 2n - 1$ bei $\xi \rightarrow \infty$ divergiert.
Nur für den unwahrscheinlichen Fall $ z = 2n - 1$
wäre eine Fehlerabschätzung plausibel.
-Wenden wir nun also direkt die Gauss-Laguerre-Quadratur auf die Gamma-Funktion
-an.
+Wenden wir nun also direkt die Gauss-Laguerre-Quadratur
+auf die Gamma-Funktion an.
Dazu benötigen wir die Gewichte nach
\eqref{laguerre:quadratur_gewichte}
und als Stützstellen die Nullstellen des Laguerre-Polynomes $L_n$.
@@ -229,18 +232,17 @@ Evaluieren wir den relativen Fehler unserer Approximation zeigt sich ein
Bild wie in Abbildung~\ref{laguerre:fig:rel_error_simple}.
Man kann sehen,
wie der relative Fehler Nullstellen aufweist für ganzzahlige $z \leq 2n$.
-Laut der Theorie der Gauss-Quadratur auch ist das zu erwarten,
+Laut der Theorie der Gauss-Quadratur ist das auch zu erwarten,
da die Approximation via Gauss-Quadratur
-exakt ist für zu integrierende Polynome mit Grad $\leq 2n-1$
-und hinzukommt,
-dass zudem von $z$ noch $1$ abgezogen wird im Exponenten.
+exakt ist für zu integrierende Polynome mit Grad $\leq 2n-1$ und
+der Integrand $x^{z-1}$ wird für $z \in \mathbb{N} \setminus \{0\}$
+zu einem Polynom .
+% Hinzukommt, dass zudem von $z$ noch $1$ abgezogen wird im Exponenten.
Es ist ersichtlich,
dass sich für den Polynomgrad $n$ ein Intervall gibt,
in dem der relative Fehler minimal ist.
Links steigt der relative Fehler besonders stark an,
während er auf der rechten Seite zu konvergieren scheint.
-Um die linke Hälfte in den Griff zu bekommen,
-könnten wir die Reflektionsformel der Gamma-Funktion verwenden.
\begin{figure}
\centering
@@ -248,10 +250,12 @@ könnten wir die Reflektionsformel der Gamma-Funktion verwenden.
\includegraphics{papers/laguerre/images/rel_error_mirror.pdf}
%\vspace{-12pt}
\caption{Relativer Fehler des Ansatzes mit Spiegelung negativer Realwerte
-für verschiedene reele Werte von $z$ und Grade $n$ der Laguerre-Polynome}
+für verschiedene reelle Werte von $z$ und Grade $n$ der Laguerre-Polynome}
\label{laguerre:fig:rel_error_mirror}
\end{figure}
+Um die linke Hälfte in den Griff zu bekommen,
+könnten wir die Reflektionsformel der Gamma-Funktion verwenden.
Spiegelt man nun $z$ mit negativem Realteil mittels der Reflektionsformel,
ergibt sich ein stabilerer Fehler in der linken Hälfte,
wie in Abbildung~\ref{laguerre:fig:rel_error_mirror}.
@@ -269,9 +273,10 @@ das Problem in den Griff zu bekommen.
\subsubsection{Analyse des Integranden}
Wie wir im vorherigen Abschnitt gesehen haben,
scheint der Integrand problematisch.
-Darum möchten wir jetzt den Integranden analysieren,
-damit wir ihn besser verstehen und
-dadurch geeignete Gegenmassnahmen zu entwickeln können.
+Darum möchten wir ihn jetzt analysieren,
+damit wir ihn besser verstehen können.
+Dies sollte es uns ermöglichen,
+anschliessend geeignete Gegenmassnahmen zu entwickeln.
% Dieser Abschnitt soll eine grafisches Verständnis dafür schaffen,
% wieso der Integrand so problematisch ist.
@@ -311,16 +316,17 @@ dass kleine Exponenten um $0$ genauere Resultate liefern sollten.
In Abbildung~\ref{laguerre:fig:integrand_exp} fügen wir
die Dämpfung der Gewichtsfunktion $w(x)$
der Gauss-Laguerre-Quadratur wieder hinzu
-und erhalten so wieder den kompletten Integranden $x^{z-1} e^{-x}$
+und erhalten so wieder den kompletten Integranden $x^{z} e^{-x}$
der Gamma-Funktion.
Für negative $z$ ergeben sich immer noch Singularitäten,
wenn $x \rightarrow 0$.
-Um $1$ wächst der Term $x^z$ schneller als die Dämpfung $e^{-x}$,
+Um $x = 1$ wächst der Term $x^z$ für positive $z$
+schneller als die Dämpfung $e^{-x}$,
aber für $x \rightarrow \infty$ geht der Integrand gegen $0$.
Das führt zu glockenförmigen Kurven,
die für grosse Exponenten $z$ nach der Stelle $x=1$ schnell anwachsen.
Zu grosse Exponenten $z$ sind also immer noch problematisch.
-Kleine positive $z$ scheinen nun also auch zulässig zu sein.
+Kleine positive $z$ scheinen nun aber auch zulässig zu sein.
Damit formulieren wir die Vermutung,
dass $a(n)$,
welches das Intervall $[a(n), a(n) + 1]$ definiert,
@@ -416,7 +422,8 @@ können die Intervalle $[a(n), a(n)+1]$ empirisch gesucht werden.
Wir bestimmen nun die optimalen Verschiebungsterme empirisch
für $n = 1,\ldots, 12$ im Intervall $z \in (0, 1)$,
da $z$ sowieso mit den Term $m$ verschoben wird,
-reicht die $m^*$ nur in diesem Intervall zu analysieren.
+reicht es,
+die $m^*$ nur in diesem Intervall zu analysieren.
In Abbildung~\ref{laguerre:fig:targets} sind die empirisch bestimmten $m^*$
abhängig von $z$ und $n$ dargestellt.
In $n$-Richtung lässt sich eine klare lineare Abhängigkeit erkennen und
@@ -481,7 +488,7 @@ dann beim Übergang auf die orange Linie wechselt.
\includegraphics{papers/laguerre/images/rel_error_shifted.pdf}
%\vspace{-12pt}
\caption{Relativer Fehler des Ansatzes mit Verschiebungsterm
-für verschiedene reele Werte von $z$ und Verschiebungsterme $m$.
+für verschiedene reelle Werte von $z$ und Verschiebungsterme $m$.
Das verwendete Laguerre-Polynom besitzt den Grad $n = 8$.
$m^*$ bezeichnet hier den optimalen Verschiebungsterm.}
\label{laguerre:fig:rel_error_shifted}
@@ -520,7 +527,7 @@ Abbildung~\ref{laguerre:fig:rel_error_range}.
\includegraphics{papers/laguerre/images/rel_error_range.pdf}
%\vspace{-12pt}
\caption{Relativer Fehler des Ansatzes mit optimalen Verschiebungsterm
-für verschiedene reele Werte von $z$ und Laguerre-Polynome vom Grad $n$}
+für verschiedene reelle Werte von $z$ und Laguerre-Polynome vom Grad $n$}
\label{laguerre:fig:rel_error_range}
\end{figure}
@@ -569,14 +576,14 @@ Diese Methode wurde zum Beispiel in
{\em GNU Scientific Library}, {\em Boost}, {\em CPython} und
{\em musl} implementiert.
Diese Methode erreicht für $n = 7$ typischerweise eine Genauigkeit von $13$
-korrekten, signifikanten Stellen für reele Argumente.
+korrekten, signifikanten Stellen für reelle Argumente.
Zum Vergleich: die vorgestellte Methode erreicht für $n = 7$
eine minimale Genauigkeit von $6$ korrekten, signifikanten Stellen
-für reele Argumente.
+für reelle Argumente.
\subsubsection{Fazit}
% Das Resultat ist etwas enttäuschend,
-Die Genauigkeit der vorgestellten Methode schneidet somit schlechter ab,
+Die Genauigkeit der vorgestellten Methode schneidet somit schlechter ab
als die Lanczos-Methode.
Dieser Erkenntnis kommt nicht ganz unerwartet,
% aber nicht unerwartet,
@@ -595,6 +602,6 @@ nur $n$ Funktionsevaluationen
und wenige zusätzliche Multiplikationen und Additionen.
Demzufolge könnte diese Methode Anwendung in Systemen mit wenig Rechenleistung
und/oder knappen Energieressourcen finden.
-Die vorgestellte Methode ist ein weiteres Beispiel dafür,
-wie Verfahren durch die Kenntnis der Eigenschaften einer Funktion
+Die vorgestellte Methode ist ein weiteres Beispiel dafür,
+wie Verfahren durch die Kenntnis der Eigenschaften einer Funktion
verbessert werden können. \ No newline at end of file